Hast mich gerettet
Es kam ein Notfall auf mich zu
und du bist eingesprungen,
hast mir geholfen – schnell – im Nu,
deshalb ist es gelungen.
Du bist einfach der größte Clou,
du hast dich durchgerungen,
drum sag ich dir nun ganz in Ruh:
Dank dir ist es gelungen.
Ich danke dir – dank dir im Nu,
ist der Dank zu dir gedrungen?
Walburga Schild-Griesbeck
Herausgefallen
Krankheit Krebs lässt mich aus dem Rahmen meines geordneten, geschmückten Lebens stürzen.
Ich falle ganz auf mich zurück.
Hinein in meine Einsamkeit und meinen Schmerz.
Und erst als ich ganz allein bei mir bin kann ich Kräfte finden,
um einen neuen anderen Lebensrahmen zu bauen.
Der Lebensfunken tief in mir ist auch in meinem Elend nicht zerstört.
Walburga Schild-Griesbeck
Herbstfarbe
Herbstfarbe im Grau
Gezeichnet
und den Wettern
preisgegeben
An alles gewöhnt
anscheinend ungerührt
Beständigkeit der Gefühle
verbunden
mit einer körperlichen Würde
Ein magisches Bild
ernsthaft, fast entrückt
vertieft
Walburga Schild-Griesbeck
Herbstzeitfenster
Herbstzeitfenster
hellblaues Blank
durch die Speichen aus Licht
fällt schräg
ein schmaler Sonnenstrahl
Trittstein im Teich
moosgrün
Rauchgraue Schattenspiele
segelnde Blätter
in lautlosen Wirbeln
der Himmel
zeigt sein Seidentuch
mattglatt an
ausgewählten Orten
Oktober hängt
mit Blattgold
in den Zweigen
Walburga Schild-Griesbeck
Gezeichnet
Ich habe keine Wahl
Braucht es Mut
Nichts als Widersprüche
Vom Verstreichen der Zeit nicht irregeführt
Sich verhärten
Mit leichter Melancholie
Stockflecken
Walburga Schild-Griesbeck
Glaube versetzt Berge, überall ist Hoffnung
Glaube fest daran – es gibt einen Weg.
Glaube fest daran – es gibt eine Therapie
Glaube fest daran – es ist alles möglich
Und dann hast du Hoffnung
Und du siehst wieder Licht und alle Sonnen
Dann ist die Erinnerung an deine Kraft wieder da
Und Berge verschieben sich.
Walburga Schild-Griesbeck
Hartes Gestein
Wie ein unbezwingbarer Felsen erscheint mir diese Krankheit.
Oder wie ein Termitenbau,
der sich unbemerkt in mir auftürmen konnte.
Der blaue Planet ist ins Trudeln geraten.
Aber das Licht der Zuversicht strahlt auch.
Walburga Schild-Griesbeck
Hast gerackert
Hast gerackert, viel gemacht,
das hat mir wirklich viel gebracht,
hast zugelangt, nichts war zu schwer,
ich danke dir – danke dir sehr.
Hast dich sehr ins Zeug gelegt,
hast dabei sehr viel bewegt.
Es war so toll – dein ganzes Tun,
Ich danke dir – jetzt kannst du ruhn.
Walburga Schild-Griesbeck
Gezeichnet sind wir
Gezeichnet sind wir
Gezeichnet vom Sein
mit Kerben im Gesicht
und Malen auf der Haut
Geschnitten
wie in Stein
Neuaustreiben
und nach oben sehen
Walburga Schild-Griesbeck
Gezeichnet und den Wettern preisgegeben
Gezeichnet
und den Wettern preisgegeben
An alles gewöhnt
anscheinend ungerührt
Beständigkeit der Gefühle
Verbunden
mit einer körperlichen Würde
Ein magisches Bild
Ernsthaft, fast entrückt
Vertieft
Walburga Schild-Griesbeck
Gezeichnet vom Leben
Gezeichnet vom Leben
Geprägt von Sein
beschnitten, geborsten
verwurzelt
voller Kraft
Zeigt sich das
was uns ausmacht
Walburga Schild-Griesbeck
Gezeichnet vom Sein
Gezeichnet
vom Sein
Linien und Furchen
die Borke rau
Schicksalssignaturen
Auf knorrigen Schultern
Schrunden und Wundmale
Narben und Flecken
Mit knotigen Wurzeln im Grund
Und zurückgelassenen Nestern
in den Ästen
Lebenszeichen
Walburga Schild-Griesbeck
Frieden
Schwarz Grün und tief
Still ruht der See
Goldene Fische schwimmen darin
Auf Seerosenblättern
Tanzen Libellen
Ihr Paarungsrad
Der Wind kräuselt sanft
Frieden
Walburga Schild-Griesbeck
Gedankenteppich
Gedankenteppich
Und immer wieder denke ich
An dich
Und immer wieder suche ich
Nach dir
Gefühle weben ein Geflecht
Erinnerungen reisen weit
Gestern noch habe ich
Dich gefühlt
Ein Geruch, ein Klang war
So vertraut
Du hast Spuren
hinterlassen
Walburga Schild-Griesbeck
Gelocht
Gelocht
gestempelt
und abgeheftet
ein einzelnes Leben
ein vieles
in der Menge
ein ganzer Mensch
wird
zwischen
Aktendeckeln
abgelegt
Walburga Schild-Griesbeck
Geschenk eines Tages
Auch in dunklen, bedrohenden Zeiten gibt es Gutes, Lebendiges.
Schöne, bunte, sonnige Tage, Begegnung mit liebenswerten, zuwendenden Menschen machen reich.
Wenn man genau hinsieht, sind solche Tage voller Geschenke.
Walburga Schild-Griesbeck
Etwas Einmaliges
Etwas Einmaliges
Hingesehen
Angeschaut
Behutsam wahrgenommen
und berührt
Festgehalten im Quadrat
kein Geheimnis in der Veränderung
dem Blick dargeboten
Die eigene Weisheit
und den Mut sie zu formulieren
Fantasie hebt die
scheinbaren Schleier
und kreativer Schwung
neu entfacht
drängt ins Bild
Walburga Schild-Griesbeck
Fahrradgesicht
Gebogenen Energie
Kreativ im Speichenwerk
Aufblitzend
Im Sonnennetz
Auf den Pflastersteinen
Surrend
zwinkert mir mit
Einem orangenen Auge
Walburga Schild-Griesbeck
Formel 1
Ich bin der Motor
Meines Lebenswagens – Formel 1
Es wird mir gelingen
Mich anständig über die Runden zu bringen
Der Weg verläuft in engen Schleifen
Wie viele Kurven Holperstrecken
Und manchmal in die entgegengesetzte Richtung
Schlaglöcher und Begrenzungen
Motorschaden, Reifenpanne halten mich nicht auf
mein Windabweiser funktioniert
nur eine Boxenstop dann weiter
Hinter der Fahne bin ich im Ziel
Walburga Schild-Griesbeck
Frei sein
Frei sein
Aus Meer
Ins Licht
Auf die Insel
Übers Wasser
An andere Ufer
Seit langem mal Urlaub
Schaffst du das?
Walburga Schild-Griesbeck
Es ist die Dunkelheit
Es ist die Dunkelheit
die alles hüllt
mit ihrer weichen Samtheit
Die aufbrach als ein junger Planet
sein blaues Licht gebar
Die Juwelen bestickt
sich spannt und
Himmelweit die Sterne zeigt
Es ist die Dunkelheit
die tröstlich ist und sanft
und in ihrem tiefen Schoß
das Leben trägt
Es ist die Dunkelheit
Walburga Schild-Griesbeck
Farbenrausch
Oh wie prachtvoll ist das Leben
Schmecke seine Farben
Rieche das Purpurglühn in Rot
Höre das pulsierende Gelb
Tauche deine Hände in die
Weite und Tiefe von Ultramarin
Gehe leise über getupftes Grün
Und lege deine Seele
in ein blaues Meer
Walburga Schild-Griesbeck
Es ist Winter
Es ist Winter
und es ist kalt
Das bringt vorweihnachtliche Stimmung
und Lust auf leckere Plätzchen.
Walburga Schild-Griesbeck
Es passieren viele kleine Dinge
Es passieren viele kleine Dinge
Dasselbe ist nicht gleich
Ich denke und denke
Es stimmt einiges
nicht mehr mit mir
alles wird weiß
hier im dunklen Nichts
niemand versteht mich
ich wandere schweigend
stehe neben mir
und schaue mir zu
sende Hilferufe
und möchte nach Hause
Walburga Schild-Griesbeck
Entschleunigung
Entschleunigung
Hektik heißt die Zeit
und Stress ist ihr Gepäck
Geschwindigkeit ist obligat
komplex und effektiv
wird der Mensch
aus dem Gleichgewicht
gezappt
Walburga Schild-Griesbeck
Entschleunigung
Entschleunigung = ein Prozess
Entschleunigung = ein Erfordernis
Entschleunigung = eine Philosophie
Entschleunigung = eine Haltung
Entschleunigung = eine Relevanz
Entschleunigung = eine Bedingung
hektik heißt die zeit
und stress ist ihr gepäck
geschwindigkeit ist obligat
komplex und effektiv
wird der mensch
aus dem gleichgewicht
gezappt
Walburga Schild-Griesbeck
Es fehlt die Übersichtlichkeit
Es fehlt die Übersichtlichkeit
Ein schwindeliger Blick
Aus dem Fenster in die Weite
Gardinen aufmachen
Um das Licht zu fangen
Durch das zweite Fenster schauen
Harmonikaklängen
Und den Kinderstimmen lauschen
Walburga Schild-Griesbeck
Es ist der Spielzeug Löwe Marzipan
Es ist der Spielzeug Löwe Marzipan,
der nirgendwo zu finden ist
Du suchst ihn überall
Selbst in der Bücherkiste ist er nicht
Was mag wohl mit ihm geschehen sein,
ob er Angst hat?
Papa hat ihm seinen Namen gegeben
und seitdem gehört er zu Familie
Und jetzt ist er zur Abendessenszeit
nirgends
aufzufinden
Kleines liebes Mädchen
Du musst weinen, weil du ihn nicht finden kannst
und du sorgst dich um ihn
Walburga Schild-Griesbeck
Durchgang
Immer wieder kommst du an ein Tor
Musst du durch enge Schleusen und dunkele Allen
Um deine tiefe Weisheit zu erreichen
Die Schlüssel zu finden und deine innere Stimme
Gehe durch schmerzhafte Lebenszeiten
Es werden wunderbare Dinge geboren
Habe den Mut
Mache Entdeckungen und erlebe
Es ist ein Durchgang nach Hause
Walburga Schild-Griesbeck
Dürfen
Dürfen wir
Dürfen wir alles
Dürfen wir alles was wir können
Können wir
Was wir wollen
Wir machen was
Wir wollen
Dürfen wir
Hoffen
Können wir
Uns
Ändern
Walburga Schild-Griesbeck
Ein schnitt
ein schnitt
ein scharfes gleißen
ein diamant versinkt
im ozean
der tradition
erstarrt
ein lachen
verliert
die unschuld
Walburga Schild-Giresbeck
Ein Sommerfleck
Ein Sommerfleck im Hinterhof
gräulicher Lichtschatten
am Augenrand des Morgens
Lebenslust aus allen Krokusfarben
am Vogelhaus Spatzen
wie Partygäste
von denen keiner weiß
wer sie eigendlich mitgebracht hat
ich schaue der Natur ins Gesicht
und liebe ihre Gesten
Schönheit tanken
muß nicht lange dauern.
Walburga Schild-Griesbeck
Du bist
Wie schwer du wiegst
Wenn anderen tanzen gehen
Wie laut du schreist
Wenn ich bei meinen Freunden
Sein will
Wie hart es ist
Deine Regeln einzuhalten
Und immer noch
und immer noch
Du willst
Du brauchst
Du kannst nichts allein
Du bist
mein
Kind
Walburga Schild-Griesbeck
Du hast mir geholfen
Du hast heut hinter mir gestanden,
hast mich heut sehr gestärkt,
hast mich wohl wirklich gut verstanden,
das hab ich mir gemerkt.
Du hast mich heut nicht fallen lassen,
nein, du warst für mich da,
andre würden mich wohl hassen,
doch du, bist wunderbar.
Ich danke dir, dank dir für heute,
ich hät es nicht geschafft,
warst nicht so wie die andern Leute,
hast mich aufgerafft.
Ich dank dir, für die vielen Sachen,
ich dank dir wirklich sehr,
Ich dank dir, für das glücklich machen,
und für noch soviel mehr.
Walburga Schild-Griesbeck
Dunkel
Dunkel strömt lautlos ein
Schatten treten näher
kaum noch trifft Licht
auf Spiegelscheiben
Lavendelblau zieht dichter
Silber wirbelt kühl übers Pflaster
ein letztes Licht am Horizont
weich kommt die Nacht
Walburga Schild-Griesbeck
Dunkle Punkt
Ich habe einen Fehler im System.
Mein System ist vielfältig, kraftvoll, intelligent, beweglich, aufbauend, schützend.
Ich werde meinen Knoten Lösen!
Walburga Schild-Griesbeck
Die Zeiten sind laut
Die Zeiten sind laut
Und voller Worte
Gesimst und gesendet
Ein Web voller Bilder
Das einzelne Gesicht
Und Kinderaugen
Zählen hier nicht.
Walburga Schild-Griesbeck
Auf deinem Weg
Auf deinem Weg
mache stündlich einen Schritt
Manchmal mußt du krabbeln
wie ein Kind
sogar kriechen
um vorran zu kommen
An manchen Tagen
mußt du dich tragen lassenBleibe nicht stehen
und schau nicht zurück
Vertraue
Es ist der Pfad zu dir.
Walburga Schild-Griesbeck
Dornenkronenfrau
Ich bin geschlagen und gegeißelt.
Die Qual wie eine Dornenkrone.
Der Mund verschlossen, wortlos….
Mein Schrei bricht durch meine Augen.
Walburga Schild-Griesbeck
Du bist mein liebes Butzele
Du bist mein liebes Butzele
Du bist mein blondes Glück
Ich gehe mit dir jeden Weg
Und du bringst mich zurück
In eine Zeit die früher war
und die mich heute prägt
Du bist das Kind von meinem Kind
Das meine Seele trägt
Walburga Schild-Griesbeck
Die Nebelfrau
Die Nebelfrau
Frau der Veränderung
Der noch unsichtbaren
Möglichkeiten
Sieht die Zeit dazwischen
Gehüllt in die Farbe Grau
Edles und vielseitige Gewebe
Mit einer trüben und
Einer schimmernden Seite
Leichte Transparenz
Schlicht
und verführerisch
Steckt in ihren Mundwinkeln
Ein kleines Lächeln
Und mahnt
Geheimnisvoll
Wer sich nicht verändert
Lebt nicht
Walburga Schild-Griesbeck
Die reife Frau
Die reife Frau
Die Herrin der Farben
Trägt ein schwarzes Gewand
Und Himmelsgeschenke
An Goldfäden
Einen Kristall mit vielen Facetten
Und wenn sie ihn dreht
Funkelt er
das Glück der Fülle
Gegen die Zerbrechlichkeit
der Wunderwelten
pflanzt sie einen Baum
im Land der Traum-Ideen
geduldig lauscht sie
dem Wellengang der Zeit
singt Hoffnung und Erneuerung
und ruft dem Wind zu,
dass sie ist!
Walburga Schild-Griesbeck
Die unfertige Stadt
„LOHBERG“
IST DAS CREDO EINER STADT, DIE SICH ALS AVANTGARDE DES URBANEN LEBENS VERSTEHT.
Du bist nicht schön, und das weißt du auch. Dein Panorama versaut.
Du bist eher das Raue das Unfertige.
Kulturschaffende
Altbauromantik
Historische Aura
Beglückende Erfahrung
Walburga Schild-Griesbeck
Die Zeit
Die Zeit ist ein Tunnel
Trauer lässt mich verstummen
Geliehener Mensch
Kein Blick mehr über den Gartenzaun
Abschied ist das Schwert des Lebens
Ein dunkler See
Es klingt kein Lied mehr
Die wir loslassen müssen
Im graublauen Licht
Der beginnenden Nacht
Walburga Schild-Griesbeck
Die Fäuste geballt
Die Fäuste geballt
In den Mund geschoben
Es gibt keinen Schrei
Für das Ausmaß
An Leid
Was hilft es nach dem Sohn zu rufen
Wo keine Stadt mehr steht
Und doch
ein Zettel an der Wand
Des Lagers
Ein Zeichen
Eine Bitte
an die Hoffnung
Walburga Schild-Griesbeck
Die Frau im roten Kleid
Die Frau im roten Kleid
Die Schöne,
die Lebendige
Ungezähmt
und geheimnisvoll
Teilt sie ihr Leben
Mit dem Wind, der die Stürme bringt
Die Frau im roten Kleid
Oh, ihre Leidenschaft
ist wunderbar
Und ihr Gesang trägt weit
Die Frau im roten Kleid
macht Liebe
zum Leben
Atemlos wie ein Trommelwirbel
und voller leiser feiner Töne
Dieses rote Kleid
zeigt ihr Herz,
ist ihre Haut
halb Hexe und halb Heilige
und
heimlich trägt sie
einen Kakadu auf ihrer Schulter
Walburga Schild-Griesbeck
Die heiligen Lieder der Ahnen
Die heiligen Lieder der Ahnen
bergen die Heilkraft des Gesangs
der Ur ton unserer Mutter Erde
einförmig und ewig
wechselnde Melodie
die Stimme des Irdischen,
die verborgene Kraft des Lebens
ein Ruf
den die Seele hört
Walburga Schild-Griesbeck
Die Natur
Die Natur ist
übermäßig und großzügig
sie lacht, lebt und gibt
mit weit geöffneten Armen
und schenkt in unvorstellbarer Zahl
formt jedes Detail mit Hingabe und Liebe
ihr ist nichts zu klein
und nichts zu groß
Die Natur kreativ und voller Ideen
in einer Menge und Vielfalt
die wir nicht erfassen können
Walburga Schild-Griesbeck
Diagnose Brustkrebs
Diagnosen
Operationen
Chemotherapie
Nebenwirkungen
Das Leben zerbricht in seine einzelnen Puzzleteile.
Bedrohung ist spürbar.
Blüten haben ihre Farben verloren.
Aber helle Momente sind geblieben.
Hoffnungen auf Heilung fliegen wie Tauben über ein
geflutetes Land.
Walburga Schild-Griesbeck
Dialog mit dem Wasser
Sieh mein blaues Rund
Bewegtes im Schwunge
Fließend in sich ruhend
Ewig alt und neujung
Mich erfrischend im Blattgeleucht
Cannigonrote Schlichten
Leiten zu breiten Wasserbändern
Tränken Oasengrün
Und füllen azurene Meere
Gischt und rauschendes Wild
Nur einen Steinwurf entfernt
Kraftvolle Ruhe
Auf einem glatten Spiegel
Walburga Schild-Griesbeck
Die Chemo und meine weißen Blutkörperchen
Die Zellgifte jagen in meinem Körper
Wie eine starke, gefährliche Schlange auf der Suche.
Sie bedeutet tödliche Vernichtung.
Ich hoffe auf die Kraft meiner Blutkörperchen wieder alles mit blühendem Leben zu erfüllen.
Walburga Schild-Griesbeck
Die entdeckte Welt der Leidenschaft
Die entdeckte Welt der Leidenschaft
taucht das Leben in ein tiefes Rot
Über alle Stränge schlagend
bis der ganze Himmel sprüht
Noch mehr Farbe, noch mehr Kraft
Lichtgedanken weben Formen
Zauberhafte Abenteuer
strömend, voll Magie
Mein Tanzboden tief rot lackiert
und plötzlich ist die Welt erlaubt
Walburga Schild-Griesbeck
Der rote Faden
Durch alle unsere Aktivitäten
zieht sich
wie ein roter Faden
der unbekümmerte Verbrauch
von Papier
wie viele Bäume
liegen gefällt
die Ausbeutung der Natur
nimmt zu
das Signal steht auf Rot
für die grüne Lunge
des blauen Planeten
es bleibt nur wenig
Zeit
zu handeln
Walburga Schild-Griesbeck
Der Spiegel liegt in Scherben
Der Spiegel liegt in Scherben
Traumwelten Erinnerungen
Bestechend schön und unlebendig
Fotostreifen lösen Gedanken aus
Ein Lied erwacht
In kleinen roten Lettern
Walburga Schild-Griesbeck
Der Traum der roten Frau
Der Traum der roten Frau
Mein Lachmund singt
Und die Augen in meinen Händen
Berühren sanft
Ich bin Kriegerin
Und junge Maid
Jemandes kleines Mädchen
Und nur die rote Frau
Darf rundes Hügelland
Und Schattenzonen
Auf meinem Körper lassen
Die Weichheit
In mein Sein aufgenommen
Auffließend überquellen
Du die Weisheit meiner Weiblichkeit
Umsetzen und dahinströmend
Walburga Schild-Griesbeck
Der Vorhang
Der Vorhang fällt
Gewunden die Zeit
Hingegeben der Strömung
Von unsichtbaren Gewichten festgehalten
Das Niemandsland der Nacht
Nichtworte
Walburga Schild-Griesbeck
Der Betrachter liegt im Auge der Kunst
Ein Puschel-Elefant-so groß wie ein lebendiger-in einem Kokon-hängend in einem Baum-mit dem Gedankenwunsch „Bald werde ich fliegen“-
„Der Garten der Lüste“ in dem Schnecken mit ihren Spuren Zeichen hinterlassen-
Ein funktionierender QR-Code in klassischer Technik mit Öl gemalt, in einem goldenen Bilderrahmen präsentiert, als Teil einer Installation, zu der eine versteckte Digitalkamera gehört, welche so angebracht ist, dass sie den Betrachter von hinten, vor dem Bild stehend fotografiert. Und zwar in dem Moment wo diese den Code mit seinem Handy aufnimmt… “Der Betrachter liegt im Auge der Kunst“
Walburga Schild-Griesbeck
Der dunkle Punkt
Ich habe einen Fehler im System.
Mein System ist vielfältig,
kraftvoll, intelligent, beweglich,
aufbauend, schützend.
Ich werde meinen Knoten lösen!
Walburga Schild-Griesbeck
Der Herbst
Der Herbst prahlt mit seinen Farben
Sandstein, Ocker, Terracotta
Tollkirschenschwarz und rote Hagebutten
Er streut die bunten Blätter weit
manchmal ein Schattendunkles Lila
Und überall der goldne Staub
Man kann nicht aufhör`n hinzusehn
Walburga Schild-Griesbeck
Der Wunschbaum
Der Wunschbaum
treibt Wurzeln
in den Klangsteinen
der Hoffnung
bringt traumzarte Früchte
die nach der Ernte
zu Blüten werden
und lässt
getränkt von Mut
das Leben reifen
Walburga Schild-Griesbeck
Deine Hilfe
Deine Hilfe – sie war hier
und ich – ich sage: „Danke dir“
Deine Hilfe – war zugegen,
das war für mich ein großer Segen.
Deine Hilfe – sensationell,
hab Dich gebraucht – du warst zur Stell.
Deine Hilfe – sie war hier
und ich – ich sage: „Danke dir“.
Walburga Schild-Griesbeck
Deine kleinen Füße rennen
Deine kleinen Füße rennen, patschen aufs Parkett
Wenn du schaukelst musst du lachen und ich find das nett
Schläfst du ohne Bilderbuch nur im großen Bett
Willst dich an den Papa kuscheln, ach das ist so nett
Mama macht dir Käsebrot auf dein Frühstücksbrett
Du schmierst rum mit Marmelade und ich find dich nett
Ich hätt wenig Zukunftssorgen, wenn ich dich nicht hätt
Du bist alles was ich habe
Du machst alles wett
Walburga Schild-Griesbeck
Dem Ziel entgegen durch die schwarze Bläue
Dem Ziel entgegen durch die schwarze Bläue
Über dem Land
Walburga findet ein Bild
Und macht es
Bringt es ins Leben
Gebiert
Etwas Einmaliges
Walburga Schild-Griesbeck
Der Regenbogen
Der Regenbogen,
vom Regen und der Sonne gemalt
Regebögen entstehen durch Milliarden Feuchtigkeitströpfchen in der Luft,
in denen die Sonne reflektiert.
Das weiße Licht spaltet sich in unterschiedliche Wellenlängen, die unser Auge als Rot, Orange, Gelb, Blau und Violett erkennt.
Walburga Schild-Griesbeck
Das Leben hatte
Das Leben hatte
Hundert Gesichter
Und
tausend Träume
jetzt sind
alle Fragen offen
ich danke dir
für die
unsterblichen Momente
Walburga Schild-Griesbeck
Dass Rot
Dass Rot eine besondere Farbe ist sagen folgende Beschreibungen:
Das Glück, die Lebensfreude, die Energie, die Aktivität, die Liebe, die Sexualität, die Erotik, die Wollust, die Verführung, die Kraft, das Feuer, die Hitze, die Wärme, die Begierde, das Blut
Red Trees
Gezeichnet
und den Wettern preisgegeben
An alles gewöhnt
anscheinend ungerührt
Beständigkeit der Gefühle
Verbunden
mit einer körperlichen Würde
Ein magisches Bild
Ernsthaft, fast entrückt
Vertieft
Walburga Schild-Griesbeck
Das schöne Fest
Das schöne Fest ist nun verklungen,
mit Freude denkt man dran zurück
und wenn ein Fest auch gut gelungen,
dann waren’s Stunden voller Glück.
Ein herzlich Danke an die Gratulanten,
an alle, die sich so viel Müh gemacht,
besonders den Verwandten, Freunden und Bekannten,
für all das Schöne und Geschenke – Pracht.
Nun lässt sich nur noch davon zehren,
was man niemandem nehmen kann,
wenn diese Stunden auch nie wiederkehren,
bleibt doch Erinnerung daran.
Walburga Schild-Griesbeck
Dein Krebs spricht
Höre auf dich
Darauf was die Krankheit dir sagt
Welche Knoten sind nicht gelöst
Festgezurrt und völlig verheddert
Wo ist dein Leben abgestellt, so dass dein Körper wie wild wachsen muss
Weil du dir nicht gestattest weiblich und lebendig zu sein
Welche Fassade hältst du aufrecht,
hinter welcher Maske lebt die wirkliche Frau?
Musst du erst Haare, Brust und fast das Leben verlieren
Um dich zu finden?
Walburga Schild-Griesbeck
Butterblume
Butterblume
Gelbglanz
Lichtspiegel
Elsternschlag
Und bienhaftes tönen
blaugrundiges Atmen
Wohlsein
in jedem Halm
Frische und Sattheit
wolliges Ziehen
und hinstreben
zum Hiersein
Walburga Schild-Griesbeck
DAS HEIST LEBEN
Aber zeitlos ist die Nacht
Der Fluss des Lebens hat Strudel
Und seine Strömung ist nicht zu unterschätzen
Der Stein auf dem ich lebe
Erinnerung in Ritzen und Fugen
Die eigenen kleinen Reiche der Frauen
Mein Raum macht mich ruhig
Der Spiegel liegt in Scherben
Traumwelten Erinnerungen
Bestechend schön und unlebendig
Fotostreifen lösen Gedanken aus
Ein Lied erwacht
In kleinen roten Lettern
Wenn ein Pfeil die Richtung ändert
Ein unstillbarer Drang weiter treibt
Steigen Bilder auf
aus einem Land jenseits der Zeit
Erinnerungen haben einen klaren Teich
Mit Schwertlilien bepflanzt
Eine Brücke aus grauem Licht
führt auf einen fremden Kontinent
Es fehlt die Übersichtlichkeit
Ein schwindeliger Blick
Aus dem Fenster in die Weite
Gardinen aufmachen
Um das Licht zu fangen
Durch das zweite Fenster schauen
Harmonikaklängen
Und den Kinderstimmen lauschen
Mutters Wohnung
Die Zentrale
Das Gefühl von Sicherheit und Heimkehr
Die Herberge in allen Stürmen des Lebens
Ein Flecken heiliger Erde
Ein Ort des rechten Maßes
Sparsam und gottesfürchtig
Aus den Alltäglichkeiten des Leben
Sie war immer in meinem Leben gewesen
Erinnerungen an ihr dunkles Haar
Und unser spontanes Lachen
Heute suche ich sie
Ich möchte noch einmal von ihr
Bei meinem Namen gerufen werden
Und das Erkennen in ihren Augen sehen
Das Herz hat die Größe einer Faust
Und kann den Schmerz nicht fassen
Verloren gehen der Liebe
Ohne Echo
Die Zeit scheint still zu stehen
Und Nebel liegt auf den Feldern
Ich möchte noch einmal
Ihre Seele wärmen
Walburga Schild-Griesbeck
Das Herz hat die Größe einer Faust
Das Herz hat die Größe einer Faust
Und kann den Schmerz nicht fassen
Verloren gehen der Liebe
Ohne Echo
Die Zeit scheint still zu stehen
Und Nebel liegt auf den Feldern
Ich möchte noch einmal
Ihre Seele wärmen
Walburga Schild-Griesbeck
Das kleine Mädchen ist heut Braut
Das kleine Mädchen ist heut Braut
Und wird mit ihrem Schatz getraut
Opa und Hanna wünschen „Liebes Kind,
Dir Glück stark wie die Bäume sind.
Der helle Himmel vom Niederrhein
Soll Euch ein gutes Zeichen sein
Denn wenn ein Sturm darüber fegt
Hat er die Sonne nur verlegt.
Denkt an die Kraft der Weidenbäume
Erfüllt Euch Eure Lebensträume.“
Walburga Schild-Griebeck
Bewusst
Bewusst über die Schwelle zu meinem neuen Leben
Es wird nie mehr so sein wie es einmal war
Aber die Freude wird neu aufleuchten
Und alles wird anders schön.
Bewusst
Wie neugeboren nach all den Wehen
Walburga Schild-Griesbeck
Beziehung
Meine Akkus sind leer
Batterien müssen wieder aufgefüllt werden
Ströme müssen fließen
Von deinen Augen in mein Herz
Deine Hände verkabeln uns sanft
Auf meiner Haut die so verletzt
Keinen genügenden Seelenschutz bietet
Verschweißt du unsere Platten
Verlötest unsere Platinen neu
Energie steigt in mir auf
Walburga Schild-Griesbeck
Bin eine Frau die niemals aufgibt
Bin eine Frau die niemals aufgibt
Ich laufe um die Welt
Durch Eiswüsten und Kirmesplätze
allein an Orten die in keinem Atlas stehen
um endlich in mein Haus zu treten
die Reise zu mir selbst beendet den Weg
weise geworden mit solcher Erfahrung
reich an allem was ich auf den Straßen
im Leben erworben habe
ruhe ich
Walburga Schild-Griesbeck
Brücken
Über alle Abgründe hinweg gibt es Brücken.
Von einem Ufer zum anderen führen Brücken
Wenn das Leben wie ein reißender Fluss
alles nimmt und mit sich fortspült
schlage eine Brücke darüber!
Oder strecke deine Hand aus und lasse dich
von einer anderen Hand berühren.
Brücken sind aus Liebe, Licht und Hoffnung
Und lassen den Weg weitergehen.
Ich trage etwas Vertrauen in meinem Lebensgepäck mit mir,
das brauche ich um Brücken zu bauen.
Es geht immer weiter.
Walburga Schild-Griesbeck
Baumfrau
Ich bin geschnitten worden, bis tief in den Kern
trage Narben und Risse
Stehe gekrümmt und beuge mich dem wilden Sturm
kralle meine Wurzeln tief in den Grund.
Doch ich bin Frau
und diene dem Leben
Die Energie des Wachsens ist in mir
und Kraft treibt mich zum Werden.
Haare werden wieder sprießen
und Wunden heilen zu Hautblüten.
Ich nehme mich an
Ich lebe und bin.
Walburga Schild-Griesbeck
Bedrückt
Bedrückt durch schwere Steine
Ganz sachte und still
Das vergangene ist wie ein
Kostbares Geschenk
Walburga Schild-Griesbeck
Besonderer Raum
Ist humanitäres, ethisches Denken und Handeln an ein Gesetz und Gebäude gekoppelt?
Metaphysische Beheimatung der Menschen
ohne Dogmen und Trennlinien
Freiheit für Gedanken, Empfindungen und Weltsichten
Offene Räume für Hoffnungen und neue Ideen
Und noch unbekannte Möglichkeiten für das Dazwischen
Interpretationen, Stellungnahmen, Deutungen, Antworten, bleiben dem Betrachter überlassen.
Walburga Schild-Griesbeck
Ausklingender Tag
Der Tag neigt sich;
mit weiter vorrückender Stunde,
fast unmerklich bricht Abenddämmerung an;
der Horizont wirkt wie eine riesige Leinwand,
die uns mit seltenen Farbspielen verwöhnt.
Wie unter Zwang blicken wir zurück,
überschwemmen uns Gedanken
die längst vergessen schienen.
Tiefe Ruhe kehrt ein
deckt wie eine schützende, weiche Decke
alles Belastende zu.
Walburga Schild-Griesbeck
Akku leer
Meine Akkus sind leer
Batterien müssen wieder aufgefüllt werden
Ströme müssen fließen
Von deinen Augen in mein Herz
Deine Hände verkabeln uns sanft
Auf meiner Haut die so verletzt
Keinen genügenden Seelenschutz bietet
Verschweißt du unsere Platten
Verlötest unsere Platinen neu
Energie steigt in mir auf
Walburga Schild-Griesbeck
An euch
An euch
Und wenn es immer noch
keine rechten Worte gibt
und kein Verstehen,
wenn viele Bilder aufsteigen
von gewesenen Tagen
und viele Gedanken,
wenn ich Worte höre
aus der Vergangenheit
und das Vermissen spüre
dann stelle ich mir einen Engel vor
und sende meine Verbundenheit
an die,
mit denen ich trauere
ein äußeres Zeichen dafür
ist heute
ein Klick auf die Tastatur:
„absenden“
Walburga Schild-Griesbeck
ARBEITSGESÄNGE
Arbeit und Rhythmus
stampfen im Takt
dröhnen hundert nackte Füße
Vorsänger
mit starker Stimme
gibt Bewegung und Maß
gemeinsam gesungen
gelingt gleichmäßiges Werk
Walburga Schild-Griesbeck
Bestrahlung
Strahlen die nicht leuchten
Unsichtbar durchdringen
Zerstören und heilen.
Nur Zeichnungen auf meinem Körper
Wie Kriegsbemalung,
Krafttatoos weisen vom Geschehen
Walburga Schild-Griesbeck
Zwischen allen Stühlen
Zwischen allen Stühlen
sitzen stehen gucken wir
brauchen mehr Freiheit
wissen nicht wohin,
wieso es so ist
und was noch werden kann
manche hilflos, zornig gar
ratlos, freudlos
konsterniert…
manche auswahl die ist schwer
doch
machen wir ein happening!
haben viele möglichkeiten
können gehen oder bleiben
können schauen lachen staunen
und die Zeit geschehen lassen
Walburga Schild-Griesbeck
Zeitmesser
Funkuhr ferngesteuert
Ferngeleitet von unbekannten
Geheimnisvollen Kräften
Zeitumstellung
regelmäßig wiederkehrend
Und doch nichts verändernd
Im Abzählen der Minuten
Wenn du nicht selbst hinsiehst
Und bemerkst,
dass es morgens
früher hell ist.
Walburga Schild-Griesbeck
Winterfarben
Auch im Winter sind Farben zu sehen
Und dräut der Winter noch so sehr
mit allerlei Gebärden
und streut er Eis und Schnee umher
es muss doch Frühling werden
Walburga Schild-Griesbeck
Winterbild
ein tiefes Weiß mit Spuren
unschuldige Schönheit
in samtener Textur
der Himmel schenkt
großzügig
helle Augenblicke
und der See wie
satiniertes Glas
charaktervolle Bäume
halten Still
in ihrer
inneren
Ruhe
Weihnachtsmann-Mantel-Rot
Jetzt werden die Tage Weihnachtsmann-Mantel-Rot
ich stecke die Nase in ein Bündel Tannengrün
und atme etwas Kindheitserinnerung
schaue dem munteren Treiben der Meisen am Vogelhäuschen zu
überdecke den herben Schlehengeschmack
mancher Geschehnisse mit einem süßen Plätzchen
und gebe mich dem Leben hin
Und wie geht es dir?
Walburga Schild-Griesbeck
Und ihre Farbe die ist Lila
Und ihre Farbe
die ist Lila
ihr Farbreiz
spielt mit Violett
charmant und verführerisch
geheimnisvoll gedeutet
mit Gelb und Grün im Duett
Walburga Schild-Griesbeck
Traumwelten
Der Spiegel liegt in Scherben
Traumwelten Erinnerungen
Bestechend schön und unlebendig
Fotostreifen lösen Gedanken aus
Ein Lied erwacht
In kleinen roten Lettern
Walburga Schild-Griesbeck
Starke Farbe im Quadrat
Starke Farbe im Quadrat
Reine Freude
Geschenk des Morgens
Eingepackt in den Sonnenaufgang
Eine Stunde ganz für mich allein
Keiner da auf den ich mich beziehe
Nur mein Herzschlag und meine Gedanken
Gefühle dürfen kommen, ich kann sie betrachten
Gehöre mir allein und bin glücklich
Und ich berühre den jungen Tag
Walburga Schild-Griesbeck
Spiegelungen
Die Wirklichkeit ganz anders sehen
Vorbild
Abbild
Spiegelbild
ein um die Ecke gucken
rückgespiegelt
inspirierend
Fata Morgana
luftig und zerbrechlich
Spiegelung im Glas
Alles was leuchtet und glänzt,
Walburga Schild-Griesbeck
Veränderung
Ist ein zweistimmiger Gesang
Ohne Dirigent
Nur mit dem Rhythmus
Aus dem Bauch
Ein ständiger Wellenschlag
durch Beobachtung
und Erfahrungen
Veränderung bewahrt das Leben
vor dem Versteppen
Walburga Schild-Griesbeck
Spätrosen
Spätrosen
voller Pracht
beeindruckende Anblicke
überwältigend sind ihre Farben
im Garten ist
ausreichend Platz
für diese Schönheiten
ihre Blüten zeigen
phantasievolle Möglichkeiten
bald tragen sie Hagebutten
und wir Jeans statt Flatterkleid und Strohhut
Vielleicht ist es an der Zeit, den ersten Schal zu stricken
Walburga Schild-Griesbeck
Sonne, deinen roten Segeln…
Sonne
deinen roten Segeln
entspringt das Licht in langen Zeilen.
Walburga Schild-Griesbeck
So weiß wie Schnee…
Wie mit Puderzucker bestäubt,
liegt das Feld
der Schnee glänzt märchenhaft
schon tönt ein Amselschlag
hell und klar
ganz mutig und unbeirrt
wächst der erste
Frühblüher
streckt sich zum Licht
und genießt
ein bischen
Wärme
direkt über dem Boden
Walburga Schild-Griesbeck
Sie fliegen wieder
Sie fliegen wieder
und weiten ihre Flügel
gemeinsam
über tiefe Meere
und rasten an den Ufern
Walburga Schild-Griesbeck
Schwelgen in Rot
Hagebutten
ernten und daraus Marmelade kochen – das ist Schwelgen in Rot
Schwarz und Weiss und ein wenig Rot
Die Farben der Kraniche
Ihre Schönheit und Erhabenheit
Symbole für Glück und Klugheit
Schwarz und Weiss
und ein wenig Rot
Weite, Tiefe und das Leben
Walburga Schild-Griesbeck
Rote Mülltonnen
Aufräumen
bergen
sortieren
receyceln
wiederaufbereiten
Neues gewinnen
Altes ablegen
energieflüsse in einen
Kreislauf bringen
Tonnen helfen dabei
und Rot ist Energie
Walburga Schild-Griesbeck
Rote Bäume
Rote Bäume
zeigen Energie
in voller Blüte
nach der Brache
leben jetzt
und nicht später
Walburga Schild-Griesbeck
Rot auf dem Teppich
Rot auf dem Teppich
auf dem Platz
ist Rot
ist zu sehn
ein roter Teppich
liegt
auf der Strasse
und wird betreten
von weltbekannt
und jedermann
er deckt den Weg
den viele gehen
Walburga Schild-Griesbeck
Reine Freude
Ich finde nach Hause
Geschenk des Morgens
Eingepackt in den Sonnenaufgang
Eine Stunde ganz für mich allein
Keiner da auf den ich mich beziehe
Nur mein Herzschlag und meine Gedanken
Gefühle dürfen kommen, ich kann sie betrachten
Gehöre mir allein und bin glücklich
Und ich berühre den jungen Tag
Walburga Schild-Griesbeck
Red Trees
Gezeichnet
und den Wettern preisgegeben
An alles gewöhnt
anscheinend ungerührt
Beständigkeit der Gefühle
Verbunden
mit einer körperlichen Würde
Ein magisches Bild
Ernsthaft, fast entrückt
vertieft
Walburga Schild-Griesbeck
Raumlos
Freiheit für Gedanken, Empfindungen und Weltsichten
Offene Räume für Hoffnungen und neue Ideen
Und noch unbekannte Möglichkeiten für das Dazwischen
Walburga Schild-Griesbeck
Per Fahrrad ging es in die Auen
Per Fahrrad ging es in die Auen,
mit Opa die Natur beschauen.
Ein Sonnenhauch lag in der Luft
Erfüllte sie mit Sonntagsduft.
Ein Wasserlauf, ein Wiesengrün
Am Wegesrand die Kräuter blüh`n.
Der Wind, der über Felder streicht
Ein weiter Himmel – unerreicht
Die alten Bäume steh`n und schweigen
Spiel`n mit dem Licht in ihren Zweigen.
Schau Weidenbäume voller Kraft
zeigen wie man das Leben schafft:
Die Wurzeln in die Erd` gesteckt
die Zweige zur Sonne aufgereckt.
Kein Sturm kann dir dann etwas tun
Die Vögel kommen um auszuruh`n
Walburga Schild-Griesbeck
Papier ist geduldig
Papier ist geduldig
und Träger von Ideen
alle Gedanken kann man darauf schreiben
es dient auch zum Verpacken
und es bewahrt Erinnerungen
Walburga Schild-Griesbeck
OktoberRosen
Es blühen noch die Oktober Rosen im Garten
Sie heben ihre Blüten in die Herbstsonne und strahlen in warmen Farben
bezaubert vom goldenen Licht.
Walburga Schild-Griesbeck
Neues
Neues
muss prozesshaft
entwickelt werden
wie ein lebendiges Wesen
muss es wachsen
und sich durch Erfolg und Fehler entwickeln
In der Rückschau,
in der Spiegelung erst
ist es zu beurteilen
Aber vorwärts muss es gehen
Walburga Schild-Griesbeck
Nebel
Der Nebel macht Gespensterlicht
wie Wasser schimmern Pflastersteine
im Scheine der Laternenbäume
zittert die Zerbrechlichkeit der Zeit
märchenhafte Strauchgestalten
die Schemen voller Rauchgekräusel
zart schmelzend,
wie echte Perlen
sind Wassertropfen an den Zweigen.
Walburga Schild-Griesbeck
Natur
ewige Inspirationsquelle
wie Kraut und Rüben
wachsen die Ideen
sprießen aus dem
festen Boden und
wandeln sich
zu Kunstwerken.
Walburga Schild-Griesbeck
Nachts
gehen auf der Mondstraße
schauen in Sternengesichter
atmen in dunkler Wärme
denken
in neongrünen Lichtstreifen
gerollt in Wolligem
horchen auf Blättergewisper
und den Ruf eines Tieres
Schlaffetzen ziehen vorbei
Traumbilder weben sich
nachts
gehörst du dir.
Walburga Schild-Griesbeck
Morgens am Niederrhein
Wildgänse pflügen den Himmel
Strahlblaues Licht
am Zipfel des Morgens
Eishauchige Luft und eine Lust zu leben
Wolkentänzer am Horizont
treiben herdengleich
über den Fluss
Leuchtgrünes Blau
auf dem Deich
und kräftiger Windgeschmack
in den Pappeln
Unendliche Lichtheit
macht frei
Walburga Schild-Griesbeck
Mit dir möchte ich
Mit dir möchte ich
Jahresringe wachsen lassen
Lebenskreise vollenden
verbunden sein
in Runden
Energiebahnen umwandeln
gedeihen lassen
erstarken und erblühen
Ring für Ring
hoch zu den Sternen.
Walburga Schild-Griesbeck
Metabole
veränderungen
anpassungen
gesellschaftliche strukturen
lebensbedingungen
traditionen
gewohnheiten
bauten
gelände
berufe
freizeitverhalten
identitäten
räume
leben durch
veränderungen
Walburga Schild-Griesbeck
Menschen in Schachteln
Menschen in Schachteln
in Gedankenräumen
Traumzimmern
und Suchbildern
auf Phantasiewolken
und eigenen Wegen
vor sich selbst versteckt
und mit anderen verwoben
Walburga Schild-Griesbeck
Mensch
Menschen
Alle sind gleich – jeder ist anders
Die großen Fragen nach dem Sein weisen den Weg
die serielle Abwandlung eines Themas
Walburga Schild-Griesbeck
Meine Freundin
Sie ist Jahre älter
und ein echtes Vorbild
hat viele sanfte Gesten
und ihren eigenen Sprachgesang
Sie schenkt ein herzenstiefes Lachen
erzählt: „Es war mal eine Zeit…“
mit neu entdeckter Langsamkeit
nach vielen Sommern weiß sie
was sie will, wie ihre Ernte steht
auch was sie nicht mehr braucht
Sie hat gesungen und getanzt
und macht es heute neu
Sie lässt es zu dass ihr Gesicht
Erfahrung zeigt und Spuren hat
von ihren Träumen spricht
und ihrem reifen Glück
Eine Frau mit einem eigenen Leben
die ihre innere Balance
gefunden hat
und
sie ist meine Freundin
Walburga Schild-Griesbeck
Mein Herz schlägt Niederrhein
Mein Herz schlägt Niederrhein
fernab von Heimatgesäusel
für Ihn so wie er heute ist
mit weitem hohen Himmel
und seinen hellen grauen Lichtern
Kopfweiden wie Baumfrauen
Radwegen und Rabenflug
Straßenstreifen und bodenständigem Ackerbau
zwischen drin die Rheindörferknubbel
Fördertürme Industriegelände
am Rand das wilde weite
Ruhrgebiet
Städte in konfettibunter Vielfalt
prallgefüllt wie Wundertüten
und ein Menschenschlag von eigener Güte
Mein Herz schlägt Niederrhein
Walburga Schild-Griesbeck
Malen
Malen
ist
ein Annehmen
ein Lassen
ein Geben
und Gestalten
ein Fließen
der Kreativität
ein Flug
eine Aufgabe
ein Leben
Walburga Schild-Griesbeck
Lieder
Die heiligen Lieder der Ahnen
bergen die Heilkraft des Gesangs
der Urton unserer Mutter Erde
einförmig und ewig
wechselnde Melodie
die Stimme des Irdischen,
die verborgene Kraft des Lebens
ein Ruf
den die Seele hört
Walburga Schild-Griesbeck
Liebe ist ein weites Land
Wir durchwandern es ein Leben lang.
Zu zweit ist es gut über Wiesen, Ackerflächen und durch Alleen zu gehen,
aber auch Gebirge, Wüsten und das weite Meer gilt es zu überwinden;
gemeinsam an Klippen vorbei um von der Quelle zum Meer zu gelangen.
Die Liebe gibt uns Mut und Heimat und Leben.
Die große Liebe ist weit wie das All und eröffnet den Himmel.
Die Farbe Rot gilt ohnehin als Symbol für die Liebe.
Walburga Schild-Griesbeck
Lichtgedanken
Wenn das Licht im Garten schaukelt
sich in Spinnennetzen fängt
mit den Blütenfarben gaukelt
wie ein Diamant dort hängt
springt auf Stangenbohnenspitzen
macht in Pappelkronen Rast
will auf Kürbisblättern sitzen
wandert leis` von Ast zu Ast
Ruh ich in mir selber aus
Ist das Leben mein zu Haus!
Walburga Schild-Griesbeck
Lebenstrunkener Lichtvogel
Lebenstrunkener Lichtvogel
mit Strahlkraft
zu Gast bei den Göttern
und reif
für ein bisschen Unvernunft
Walburga Schild-Griesbeck
Lebenskraft
Sichtbares Leben
die Fähigkeit
alles einzusetzen
durch
Zerstörung und Aufschwung
Sichtbares Leben
der Mensch darf bis zuletzt
hoffen und glauben
Walburga Schild-Griesbeck
Lautlos
Dunkel strömt lautlos ein
Schatten treten näher
kaum noch trifft Licht
auf Spiegelscheiben
Lavendelblau zieht dichter
Silber wirbelt kühl übers Pflaster
ein letztes Licht am Horizont
weich kommt die Nacht
Walburga Schild-Griesbeck
Lass` es zu
Lass` es zu
Und immer wieder neu
Schwungvoll und im Gleichgewicht
Offen für Neues
Am Ende des Kometenschweif`s
Wenn da keine Träume sind
Bewegt sich nichts im Leben
Eine Zeile singt in meinem Kopf
Die Fähigkeit zum Glück
ist so kostbar und außerordentlich
So simpel
und braucht soviel Mut.
Walburga Schild-Griesbeck
Kunstwerke sind …
Kunstwerke sind unerschöpflich in ihrer Kraft
Sie fangen die Blicke,
sind unabhängig und individuell.
Sie sind einzigartig und machen das Leben mit ihnen schön.
Walburga Schild-Griesbeck
Kommunizierende Röhren Kunst
Wir
verbunden durch Zeichen und Gesten
Einfluss, Teilhabe und Verantwortung
weite Beziehungen auf vielen Ebenen
mit Tausenden von Signalen
in jeder Sprache unter jede Haut
über alle Vorurteile hinweg
offene Begegnungen
mit freien Menschen
Walburga Schild-Griesbeck
Kommunizierende Röhren
Hingesehen
Angeschaut
Behutsam wahrgenommen
Und berührt
Festgehalten im Quadrat
Kein Geheimnis in der Veränderung
Dem Blick dargeboten
Die eigene Weisheit
Und den Mut sie zu formulieren
Fantasie hebt die
Scheinbaren Schleier
Und kreativer Schwung
Neu entfacht
Drängt ins Bild
Walburga Schild-Griesbeck
Kohle
Kohle
Feuer, Eisenerz
Bergmann, Schicht
und Kumpelgeist
Seilfahrt
aus der Dunkelheit
nach Oben
in die Farbe
Walburga Schild-Griesbeck
Knoten
Ein Knoten
dient
nur um
ein loses Ende
an einen
neuen Anfang zu knüpfen
um Verwirrung zu ordnen
den Lebensfaden zu glätten.
Walburga Schild-Griesbeck
Kinder
Kinder sind lästig – sie sind unsere Zukunft
Kinder sind frech – sie fliegen uns morgen zum Mond
Kinder sind laut – sie machen morgen unsere Gesetze
Kinder machen Dreck – sie pflanzen morgen unsere Äcker
Kinder wollen alles haben – sie bauen morgen unsere Häuser
Kinder wollen alles wissen – sie schreiben morgen unsere Bücher
Kinder fassen alles an – sie konstruieren morgen unsere Autos
Kinder sind Egoisten – sie werden uns morgen im Krankenhaus heilen
Kinder probieren alles aus – sie entwickeln morgen neue Materialien
Kinder testen Grenzen – sie entdecken morgen neue Möglichkeiten
Kinder – wir müssen sie heute schützen
Walburga Schild-Griesbeck
In Scherben
Der Spiegel liegt in Scherben
Traumwelten Erinnerungen
Bestechend schön und unlebendig
Fotostreifen lösen Gedanken aus
Ein Lied erwacht
In kleinen roten Lettern
Walburga Schild-Griesbeck
Im Frühlicht
Im Frühlicht
In der Welt zu sein,
womit läßt sich das vergleichen?
Als sei im Frühlicht
ein Boot hinausgerudert,
das keine Spuren hinterlässt
Walburga Schild-Griesbeck
Hoffnung
Gezeichnet
Sichtbares Leben
die
Fähigkeit alles einzusetzen
durch
Zerstörung und Aufschwung
der Mensch darf bis zuletzt
hoffen und glauben
dass
Wunden verharzen
Und Schnitte erblühen
Walburga Schild-Griesbeck
Hier sein
Butterblumen Gelbglanz
Lichtspiegel
Elsternschlag
und bienenhaftes tönen
Blaugrundiges Atmen
Wohlsein
in jedem Halm
Frische und Sattheit
Wohliges Ziehen
und hinstreben
zum Hier sein
Walburga Schild-Griesbeck
Heimatleuchten
Der November macht Gedanken
an gelebte Traditionen
und vertraute Landschaften
an ein wohliges zu Hause
Verbundenheit mit lieben Menschen
und Erinnerungen
Hagebutten Zuckerrüben und die roten Wälder
Hagebutten,
Zuckerrüben
und die roten Wälder
jetzt lacht das Land
die Erntezeit ist da
Walburga Schild-Griesbeck
Guck hin
Guck hin
manches sieht so lustig aus
und vieles ist verborgen
die Technik zeigt die Möglickeiten
und fordert uns heraus
Guck hin
Walburga Schild-Griesbeck
Grüne Leichtigkeit
Lebenstrunkener Lichtvogel
mit Strahlkraft
zu Gast bei den Göttern
und reif
für ein bisschen Unvernunft
Walburga Schild-Griesbeck
Golfer und Grüns
Ja golfen heißt fanatisch sein
Egal ob Schnee ob Sonnenschein
Die Füße werden vorgestellt
Als Verlängerung der Winkelwelt
Mann muß mit krummen Beinen stehen
Und prüfend in die Weite sehn
Und wieder steht er ernst und krumm
Schaut sich nach allen Seiten um
Und manchmal läuft er richtig heiß
Dann spielt er einen guten Slices.
Der Golfbesses`ne ist ein Mensch
Den`s häufig zieht zur Driving-Range
Dort steht er dann in einem Stall
Kloppt Bälle wild nach überall
Kann er das Ziel nicht richtig sehn
Dann übt er das beim Putting-Green
Steppt locker dann dem Fairway lang,
dem Gegner wird es angst und bang
den macht er dann entschlossen platt
mit einem temperierten Patt.
Walburga Schild-Griesbeck
Gezeichnet
Gezeichnet vom Leben
Geprägt von Sein
beschnitten, geborsten
verwurzelt
voller Kraft
zeigt sich das
was uns ausmacht
Walburga Schild-Griesbeck
Geschenk eines Tages
Auch in dunklen, bedrohenden Zeiten gibt es Gutes, Lebendiges.
Schöne, bunte, sonnige Tage, Begegnung mit liebenswerten, zuwendenden Menschen machen reich.
Wenn man genau hinsieht, sind solche Tage voller Geschenke.
Walburga Schild-Griesbeck
Küstenlinie – eine Grenzlinie, sie trennt das Land vom Wasser
Das Meer und der Horizont,
Licht und Schatten,
Strand,
Schaumkronen,
Meeresrauschen.
Der Himmel weitet sich strahlend.
Kraft und Majestät des Ozeans, die Ewigkeit der Gezeiten.
Walburga Schild-Griesbeck
Geheimnisse
Geheimnisse
in großen Ereignissen
wie in kleinen
im Nanobereich
und
All überall
Walburga Schild-Griesbeck
Feuerlöscher
Dein eigener kleiner
handlicher Katastrophenschutz
Dein Mahnmal zur Umsicht
Zum Beachten von Aufflackerndem
Zum vorsichtigen Umgang mit
Schnellentflammbarem
Brennendem, feurigem
Ein rotes Signal
Walburga Schild-Griesbeck
Felder nach der Ernte
Fahrradtouren übers Land,
Spätsommer ist eine wunderbare Zeit,
reich, warm und satt.
Gedanken im Advent
Gezeichnet
und den Wettern preisgegeben
An alles gewöhnt
anscheinend ungerührt
Beständigkeit der Gefühle
Verbunden
mit einer körperlichen Würde
Ein magisches Bild
Ernsthaft, fast entrückt
Vertieft
Walburga Schild-Griesbeck
Farbflächen öffnen visionäre Räume
Farbflächen öffnen visionäre Räume,
die Augen kennen keine Grenzen.
Licht materialisiert sich in der Farbe
und schreibt so seine Geschichte.
Inspirationen und Erfindungen zeigen sich
Möglichkeiten werden sichtbar.
Walburga Schild-Griesbeck
Farben-Feld
In Hinblick
auf größere
Zusammenhänge
von Zerstörung
und Wiederaufbau
von Verlust
und Annäherung
setzen wir
den ersten Stein
oder hängen ein Bild
an den Zaun
und schauen drüber
Walburga Schild-Griesbeck
Farben sind Kinder des Lichts
Farben sind Kinder des Lichts.
Es erzeugt die Farben und lässt sie lebendig werden.
Nur durch Licht können wir die Farben sehen
und sie wirken in unserer Seele.
Walburga Schild-Griesbeck
Farben haben einen Klang
Farben
sind meine Liebe
Farben
haben für mich
einen Gesang
einen Klang
sie schwingen
Ich lasse
sie fließen
sich ausdehnen
und fange sie mit
einer Linie wieder ein
Farbenergie
macht Freiheitslust
Walburga Schild-Griesbeck
Farben eröffnen den Reigen
Musik entsteht aus der Energie
die im Raum schwingt
in der menschlichen Stimme
verbergen sich Gesten
und Singen wirkt wie Zauberei
Farben eröffnen den Reigen
Walburga Schild-Griesbeck
Farbe in Bewegung
Malen ist
ein Annehmen
ein Lassen
ein Geben und Gestalten
ein Fließen
der Kreativität
ein Flug
eine Aufgabe
Walburga Schild-Griesbeck
Der Frieden ist weiß
Blau ist unser Planet
Rot glüht die Liebe
und die Farbe des Glücks
Grün ist die Hoffnung
und die Felder, die uns ernähren
Gelb strahlt die Sonne
erfüllt uns mit Leben
Schwarz wie die Nacht
ist vieles Böse auf der Welt
Elend, Hass und Schmerz
Der Frieden aber
der Frieden ist weiß
Walburga Schild-Griesbeck
Der Strom
Sieh mein blaues Rund
Bewegtes im Schwunge
fließend in sich ruhend
Ewig alt und neujung
mich erfrischend im Kieselgestein
und spiegelnd im Blattgeleucht
Fabrikfeuerrote Schluchten
leiten zu breiten Wasserbändern
tränken Oasengrün
und füllen azurene Meere
Gischt und rauschendes Wild
nur einen Steinwurf entfernt
kraftvolle Ruhe
auf einem glatten Spiegel
Walburga Schild-Griesbeck
Dialog mit dem Wasser
Sieh mein blaues Rund
Bewegtes im Schwunge
Fließend in sich ruhend
Ewig alt und neujung
Mich erfrischend im Blattgeleucht
Cannigonrote Schlichten
Leiten zu breiten Wasserbändern
Tränken Oasengrün
Und füllen azurene Meere
Gischt und rauschendes Wild
Nur einen Steinwurf entfernt
Kraftvolle Ruhe
Auf einem glatten Spiegel
Walburga Schild-Griesbeck
Ein bunter Schein als Andenken
Ein bunter Schein
als Andenken
ein Schimmer
sehen was war
schauen was bleibt
abwarten harren
geduldig
zusehen
beim Neuwerden
Walburga Schild-Griesbeck
Ein kleines Mädchen
Ein kleines Mädchen lernt die Welt
Und klettert mutig über Stufen
Schaut prüfend hinter Elternworte
Antwortet immer wenn wir rufen
Springt hinter großen Kindern her
Ein Schwimmbad ist das große Meer
Es guckt mit großen blauen Augen
Will alles wissen, alles glauben
Und greift mit seinen kleinen Händen
Nach Spiegelbildern an den Wänden
fasst alles an und sammelt Steine
und kann bald all das ganz alleine.
Walburga Schild-Griesbeck
Eine Reise durch die Nacht
Eine Reise durch die Nacht
Zugfensterblitzen
Scheinwerferstrahl
Müde Gedanken bis irgendwo
Ein Kaffeebecherklirren
Großstadtrauschen Hintergrund
Betongrau und Wartehallenneon
Durchsagenscheppern
und Schienenfahtrattern
Formen die keine Namen haben
Hintergründe, Zwischenräume
Dem Ziel entgegen
durch die schwarze Bläue
über dem Land
Walburga Schild-Griesbeck
Erntedank
Die Früchte sind reif
füllen Vorratskeller und Gefriertruhen
Maronen und Nüsse fallen
mit den Blättern
Weinlese und Kartoffelernte
prallgelbe Kürbisse und
Gemüsepracht auf den Marktständen
die Hagebutten strahlen rot
Eine reiche Zeit
Walburga Schild-Griesbeck
Es ist Winter
Es ist Winter
und es ist kalt
Das bringt vorweihnachtliche Stimmung
und Lust auf leckere Plätzchen
Walburga Schild-Griesbeck
Auf deinem Weg
Gehe jeden Tag deinen Weg
Mache stündlich einen Schritt
Manchmal musst du krabbeln
Wie ein Kind
Sogar kriechen um voran zu kommen
An manchen Tagen musst du dich tragen lassen
Bleibe nicht stehen und schau nicht zurück
Vertraue
Es ist der Pfad zu dir
Walburga Schild-Griesbeck
Ankunft und Begegnung
Kann Schweigen
sprechen?
Tabus zerbrechen
nicht durch
Untätigkeit
wir müssen lernen
uns neu bewegen
uns selbst begegnen
in dieser Zeit
Walburga Schild-Griesbeck
Apfelernte
Jetzt kommt die Apfelernte,
eine Zeit runder Früchte, kräftiger Farben und verheißungsvoller Gerüche.
Da muss man dem Sommer nicht hinterher trauern.
Denn jetzt gibt es köstliche Apfelspezialitäten: Apfelstrudel, Apfelkuchen, Apfelwein, Apfel….
Auf den Flügeln meiner Gedanken
Alle Gedanken sind zur Ruhe gekommen.
Alle wichtigen Entscheidungen getroffen.
Alle wilden Schmerzen ausgespült.
Alle Abschiede angesehen.
Was bleibt mir jetzt zu tun?
Meine Gedanken fliegen,
schweben in einen großen Raum der Ruhe,
dorthin, wo das Leben unzerstörbar ist.
Walburga Schild-Griesbeck
Begegnungen im Internet
Es gibt Begegnungen
per Tastatur
die machen Sprachlos
obwohl es vieler Worte bedarf
Gleich-Gedanken und Verstehen
Mit einem Klick als Freund hinzugefügt
Aber mir fehlt das Ansehen
der Linien deines Gesichts
Und was macht man mit der Frage:
Möchtest du gerne
mit mir
einen Apfelpfannkuchen essen?
Walburga Schild-Griesbeck
Buchbilder-Gedankensammler
Müssen Gedanken festgehalten werden?
Oder darf man sie fliegen lassen
wie Amseln?
Worte reifen wie Wein, wenn sie zur Ruhe kommen
in einem Buch, bei einem Bild.
Walburga Schild-Griesbeck
Buntpracht
Buntpracht ist ein schönes Wort
eine Einladung zum Anhalten
Sammel die kleinen Dinge,
die offensichtlich nichts gemeinsam haben,
außer dass sie dir gefallen
und dich zum lächeln gebracht haben
Walburga Schild-Griesbeck
Der erste Frühling kommt
Morgens am Niederrhein
Wildgänse pflügen den Himmel
Strahlblaues Licht am Zipfel des Morgens
Eishauchige Luft und eine Lust zu leben
Wolkentänzer am Horizont
Treiben herdengleich über den Fluss
Leuchtgrünes Blau auf dem Deich und
Kräutriger Windgeschmack in den Pappeln
Unendliche Lichtheit macht frei.
Walburga Schild-Griesbeck
Der Flug des Bussards
Streicht
über das weite Land
Leichtigkeit und
Freiheitsblick
ein wilder Ruf
Herrschaft im Gefieder
Walburga Schild-Griesbeck
Der Fluss geht in dem Himmel auf
Ein Fluss endet nicht,
am Ende des Horizonts schwebt er in den Himmel
Der Wasserlauf geht in den Wolken weiter,
gleitet über unseren blauen Planeten
und kommt irgendwann wieder zurück.