Lyrik und Malerei von Walburga Schild-Griesbeck
Diese Verbindung von Lyrik und Farbflächengemälde kann den Betrachter dazu anregen,
über die Bedeutung der Worte und die Wirkung der Farben nachzudenken und eine ganzheitliche ästhetische Erfahrung zu machen.

Der Betrachter liegt im Auge der Kunst
Ein Puschel-Elefant-so groß wie ein lebendiger-in einem Kokon-hängend in einem Baum-mit dem Gedankenwunsch „Bald werde ich fliegen“-
„Der Garten der Lüste“ in dem Schnecken mit ihren Spuren Zeichen hinterlassen-
Ein funktionierender QR-Code in klassischer Technik mit Öl gemalt, in einem goldenen Bilderrahmen präsentiert, als Teil einer Installation, zu der eine versteckte Digitalkamera gehört, welche so angebracht ist, dass sie den Betrachter von hinten, vor dem Bild stehend fotografiert. Und zwar in dem Moment wo diese den Code mit seinem Handy aufnimmt… “Der Betrachter liegt im Auge der Kunst“
Walburga Schild-Griesbeck
Der dunkle Punkt
Ich habe einen Fehler im System.
Mein System ist vielfältig,
kraftvoll, intelligent, beweglich,
aufbauend, schützend.
Ich werde meinen Knoten lösen!
Walburga Schild-Griesbeck
Der Herbst
Der Herbst prahlt mit seinen Farben
Sandstein, Ocker, Terracotta
Tollkirschenschwarz und rote Hagebutten
Er streut die bunten Blätter weit
manchmal ein Schattendunkles Lila
Und überall der goldne Staub
Man kann nicht aufhör`n hinzusehn
Walburga Schild-Griesbeck
DER ROTE FADEN
Durch alle unsere Aktivitäten
zieht sich
wie ein roter Faden
der unbekümmerte Verbrauch
von Papier
wie viele Bäume
liegen gefällt
die Ausbeutung der Natur
nimmt zu
das Signal steht auf Rot
für die grüne Lunge
des blauen Planeten
es bleibt nur wenig
Zeit
zu handeln
Walburga Schild-Griesbeck
Deine Hilfe
Deine Hilfe – sie war hier
und ich – ich sage: „Danke dir“
Deine Hilfe – war zugegen,
das war für mich ein großer Segen.
Deine Hilfe – sensationell,
hab Dich gebraucht – du warst zur Stell.
Deine Hilfe – sie war hier
und ich – ich sage: „Danke dir“.
Walburga Schild-Griesbeck
Deine kleinen Füße rennen
Deine kleinen Füße rennen, patschen aufs Parkett
Wenn du schaukelst musst du lachen und ich find das nett
Schläfst du ohne Bilderbuch nur im großen Bett
Willst dich an den Papa kuscheln, ach das ist so nett
Mama macht dir Käsebrot auf dein Frühstücksbrett
Du schmierst rum mit Marmelade und ich find dich nett
Ich hätt wenig Zukunftssorgen, wenn ich dich nicht hätt
Du bist alles was ich habe
Du machst alles wett
Walburga Schild-Griesbeck
Dem Ziel entgegen durch die schwarze Bläue
Dem Ziel entgegen durch die schwarze Bläue
Über dem Land
Walburga findet ein Bild
Und macht es
Bringt es ins Leben
Gebiert
Etwas Einmaliges
Walburga Schild-Griesbeck
Der Regenbogen
Der Regenbogen,
vom Regen und der Sonne gemalt
Regebögen entstehen durch Milliarden Feuchtigkeitströpfchen in der Luft,
in denen die Sonne reflektiert.
Das weiße Licht spaltet sich in unterschiedliche Wellenlängen, die unser Auge als Rot, Orange, Gelb, Blau und Violett erkennt.
Walburga Schild-Griesbeck
Das Leben hatte
Das Leben hatte
Hundert Gesichter
Und
tausend Träume
jetzt sind
alle Fragen offen
ich danke dir
für die
unsterblichen Momente
Walburga Schild-Griesbeck
Dass Rot
Dass Rot eine besondere Farbe ist sagen folgende Beschreibungen:
Das Glück, die Lebensfreude, die Energie, die Aktivität, die Liebe, die Sexualität, die Erotik, die Wollust, die Verführung, die Kraft, das Feuer, die Hitze, die Wärme, die Begierde, das Blut
Red Trees
Gezeichnet
und den Wettern preisgegeben
An alles gewöhnt
anscheinend ungerührt
Beständigkeit der Gefühle
Verbunden
mit einer körperlichen Würde
Ein magisches Bild
Ernsthaft, fast entrückt
Vertieft
Walburga Schild-Griesbeck
Das schöne Fest
Das schöne Fest ist nun verklungen,
mit Freude denkt man dran zurück
und wenn ein Fest auch gut gelungen,
dann waren’s Stunden voller Glück.
Ein herzlich Danke an die Gratulanten,
an alle, die sich so viel Müh gemacht,
besonders den Verwandten, Freunden und Bekannten,
für all das Schöne und Geschenke – Pracht.
Nun lässt sich nur noch davon zehren,
was man niemandem nehmen kann,
wenn diese Stunden auch nie wiederkehren,
bleibt doch Erinnerung daran.
Walburga Schild-Griesbeck
Dein Krebs spricht
Höre auf dich
Darauf was die Krankheit dir sagt
Welche Knoten sind nicht gelöst
Festgezurrt und völlig verheddert
Wo ist dein Leben abgestellt, so dass dein Körper wie wild wachsen muss
Weil du dir nicht gestattest weiblich und lebendig zu sein
Welche Fassade hältst du aufrecht,
hinter welcher Maske lebt die wirkliche Frau?
Musst du erst Haare, Brust und fast das Leben verlieren
Um dich zu finden?
Walburga Schild-Griesbeck
Butterblume
Butterblume
Gelbglanz
Lichtspiegel
Elsternschlag
Und bienhaftes tönen
blaugrundiges Atmen
Wohlsein
in jedem Halm
Frische und Sattheit
wolliges Ziehen
und hinstreben
zum Hiersein
Walburga Schild-Griesbeck
DAS HEIST LEBEN
Aber zeitlos ist die Nacht
Der Fluss des Lebens hat Strudel
Und seine Strömung ist nicht zu unterschätzen
Der Stein auf dem ich lebe
Erinnerung in Ritzen und Fugen
Die eigenen kleinen Reiche der Frauen
Mein Raum macht mich ruhig
Der Spiegel liegt in Scherben
Traumwelten Erinnerungen
Bestechend schön und unlebendig
Fotostreifen lösen Gedanken aus
Ein Lied erwacht
In kleinen roten Lettern
Wenn ein Pfeil die Richtung ändert
Ein unstillbarer Drang weiter treibt
Steigen Bilder auf
aus einem Land jenseits der Zeit
Erinnerungen haben einen klaren Teich
Mit Schwertlilien bepflanzt
Eine Brücke aus grauem Licht
führt auf einen fremden Kontinent
Es fehlt die Übersichtlichkeit
Ein schwindeliger Blick
Aus dem Fenster in die Weite
Gardinen aufmachen
Um das Licht zu fangen
Durch das zweite Fenster schauen
Harmonikaklängen
Und den Kinderstimmen lauschen
Mutters Wohnung
Die Zentrale
Das Gefühl von Sicherheit und Heimkehr
Die Herberge in allen Stürmen des Lebens
Ein Flecken heiliger Erde
Ein Ort des rechten Maßes
Sparsam und gottesfürchtig
Aus den Alltäglichkeiten des Leben
Sie war immer in meinem Leben gewesen
Erinnerungen an ihr dunkles Haar
Und unser spontanes Lachen
Heute suche ich sie
Ich möchte noch einmal von ihr
Bei meinem Namen gerufen werden
Und das Erkennen in ihren Augen sehen
Das Herz hat die Größe einer Faust
Und kann den Schmerz nicht fassen
Verloren gehen der Liebe
Ohne Echo
Die Zeit scheint still zu stehen
Und Nebel liegt auf den Feldern
Ich möchte noch einmal
Ihre Seele wärmen
Walburga Schild-Griesbeck
Das Herz hat die Größe einer Faust
Das Herz hat die Größe einer Faust
Und kann den Schmerz nicht fassen
Verloren gehen der Liebe
Ohne Echo
Die Zeit scheint still zu stehen
Und Nebel liegt auf den Feldern
Ich möchte noch einmal
Ihre Seele wärmen
Walburga Schild-Griesbeck
Das kleine Mädchen ist heut Braut
Das kleine Mädchen ist heut Braut
Und wird mit ihrem Schatz getraut
Opa und Hanna wünschen „Liebes Kind,
Dir Glück stark wie die Bäume sind.
Der helle Himmel vom Niederrhein
Soll Euch ein gutes Zeichen sein
Denn wenn ein Sturm darüber fegt
Hat er die Sonne nur verlegt.
Denkt an die Kraft der Weidenbäume
Erfüllt Euch Eure Lebensträume.“
Walburga Schild-Griebeck
Bewusst
Bewusst über die Schwelle zu meinem neuen Leben
Es wird nie mehr so sein wie es einmal war
Aber die Freude wird neu aufleuchten
Und alles wird anders schön.
Bewusst
Wie neugeboren nach all den Wehen
Walburga Schild-Griesbeck
Beziehung
Meine Akkus sind leer
Batterien müssen wieder aufgefüllt werden
Ströme müssen fließen
Von deinen Augen in mein Herz
Deine Hände verkabeln uns sanft
Auf meiner Haut die so verletzt
Keinen genügenden Seelenschutz bietet
Verschweißt du unsere Platten
Verlötest unsere Platinen neu
Energie steigt in mir auf
Walburga Schild-Griesbeck
Bin eine Frau die niemals aufgibt
Bin eine Frau die niemals aufgibt
Ich laufe um die Welt
Durch Eiswüsten und Kirmesplätze
allein an Orten die in keinem Atlas stehen
um endlich in mein Haus zu treten
die Reise zu mir selbst beendet den Weg
weise geworden mit solcher Erfahrung
reich an allem was ich auf den Straßen
im Leben erworben habe
ruhe ich
Walburga Schild-Griesbeck
Brücken
Über alle Abgründe hinweg gibt es Brücken.
Von einem Ufer zum anderen führen Brücken
Wenn das Leben wie ein reißender Fluss
alles nimmt und mit sich fortspült
schlage eine Brücke darüber!
Oder strecke deine Hand aus und lasse dich
von einer anderen Hand berühren.
Brücken sind aus Liebe, Licht und Hoffnung
Und lassen den Weg weitergehen.
Ich trage etwas Vertrauen in meinem Lebensgepäck mit mir,
das brauche ich um Brücken zu bauen.
Es geht immer weiter.
Walburga Schild-Griesbeck
Baumfrau
Ich bin geschnitten worden, bis tief in den Kern
trage Narben und Risse
Stehe gekrümmt und beuge mich dem wilden Sturm
kralle meine Wurzeln tief in den Grund.
Doch ich bin Frau
und diene dem Leben
Die Energie des Wachsens ist in mir
und Kraft treibt mich zum Werden.
Haare werden wieder sprießen
und Wunden heilen zu Hautblüten.
Ich nehme mich an
Ich lebe und bin.
Walburga Schild-Griesbeck
Bedrückt
Bedrückt durch schwere Steine
Ganz sachte und still
Das vergangene ist wie ein
Kostbares Geschenk
Walburga Schild-Griesbeck
Besonderer Raum
Ist humanitäres, ethisches Denken und Handeln an ein Gesetz und Gebäude gekoppelt?
Metaphysische Beheimatung der Menschen
ohne Dogmen und Trennlinien
Freiheit für Gedanken, Empfindungen und Weltsichten
Offene Räume für Hoffnungen und neue Ideen
Und noch unbekannte Möglichkeiten für das Dazwischen
Interpretationen, Stellungnahmen, Deutungen, Antworten, bleiben dem Betrachter überlassen.
Walburga Schild-Griesbeck
Ausklingender Tag
Der Tag neigt sich;
mit weiter vorrückender Stunde,
fast unmerklich bricht Abenddämmerung an;
der Horizont wirkt wie eine riesige Leinwand,
die uns mit seltenen Farbspielen verwöhnt.
Wie unter Zwang blicken wir zurück,
überschwemmen uns Gedanken
die längst vergessen schienen.
Tiefe Ruhe kehrt ein
deckt wie eine schützende, weiche Decke
alles Belastende zu.
Walburga Schild-Griesbeck
Akku leer
Meine Akkus sind leer
Batterien müssen wieder aufgefüllt werden
Ströme müssen fließen
Von deinen Augen in mein Herz
Deine Hände verkabeln uns sanft
Auf meiner Haut die so verletzt
Keinen genügenden Seelenschutz bietet
Verschweißt du unsere Platten
Verlötest unsere Platinen neu
Energie steigt in mir auf
Walburga Schild-Griesbeck
An euch
An euch
Und wenn es immer noch
keine rechten Worte gibt
und kein Verstehen,
wenn viele Bilder aufsteigen
von gewesenen Tagen
und viele Gedanken,
wenn ich Worte höre
aus der Vergangenheit
und das Vermissen spüre
dann stelle ich mir einen Engel vor
und sende meine Verbundenheit
an die,
mit denen ich trauere
ein äußeres Zeichen dafür
ist heute
ein Klick auf die Tastatur:
„absenden“
Walburga Schild-Griesbeck
ARBEITSGESÄNGE
Arbeit und Rhythmus
stampfen im Takt
dröhnen hundert nackte Füße
Vorsänger
mit starker Stimme
gibt Bewegung und Maß
gemeinsam gesungen
gelingt gleichmäßiges Werk
Walburga Schild-Griesbeck
Bestrahlung
Strahlen die nicht leuchten
Unsichtbar durchdringen
Zerstören und heilen.
Nur Zeichnungen auf meinem Körper
Wie Kriegsbemalung,
Krafttatoos weisen vom Geschehen
Walburga Schild-Griesbeck
Zwischen allen Stühlen
Zwischen allen Stühlen
sitzen stehen gucken wir
brauchen mehr Freiheit
wissen nicht wohin,
wieso es so ist
und was noch werden kann
manche hilflos, zornig gar
ratlos, freudlos
konsterniert…
manche auswahl die ist schwer
doch
machen wir ein happening!
haben viele möglichkeiten
können gehen oder bleiben
können schauen lachen staunen
und die Zeit geschehen lassen
Walburga Schild-Griesbeck
Winterbild
ein tiefes Weiß mit Spuren
unschuldige Schönheit
in samtener Textur
der Himmel schenkt
großzügig
helle Augenblicke
und der See wie
satiniertes Glas
charaktervolle Bäume
halten Still
in ihrer
inneren
Ruhe
Weihnachtsmann-Mantel-Rot
Jetzt werden die Tage Weihnachtsmann-Mantel-Rot
ich stecke die Nase in ein Bündel Tannengrün
und atme etwas Kindheitserinnerung
schaue dem munteren Treiben der Meisen am Vogelhäuschen zu
überdecke den herben Schlehengeschmack
mancher Geschehnisse mit einem süßen Plätzchen
und gebe mich dem Leben hin
Und wie geht es dir?
Walburga Schild-Griesbeck
Starke Farbe im Quadrat
Starke Farbe im Quadrat
Reine Freude
Geschenk des Morgens
Eingepackt in den Sonnenaufgang
Eine Stunde ganz für mich allein
Keiner da auf den ich mich beziehe
Nur mein Herzschlag und meine Gedanken
Gefühle dürfen kommen, ich kann sie betrachten
Gehöre mir allein und bin glücklich
Und ich berühre den jungen Tag
Walburga Schild-Griesbeck
Spätrosen
Spätrosen
voller Pracht
beeindruckende Anblicke
überwältigend sind ihre Farben
im Garten ist
ausreichend Platz
für diese Schönheiten
ihre Blüten zeigen
phantasievolle Möglichkeiten
bald tragen sie Hagebutten
und wir Jeans statt Flatterkleid und Strohhut
Vielleicht ist es an der Zeit, den ersten Schal zu stricken
Walburga Schild-Griesbeck
Schwelgen in Rot
Hagebutten
ernten und daraus Marmelade kochen – das ist Schwelgen in Rot
Reine Freude
Ich finde nach Hause
Geschenk des Morgens
Eingepackt in den Sonnenaufgang
Eine Stunde ganz für mich allein
Keiner da auf den ich mich beziehe
Nur mein Herzschlag und meine Gedanken
Gefühle dürfen kommen, ich kann sie betrachten
Gehöre mir allein und bin glücklich
Und ich berühre den jungen Tag
Walburga Schild-Griesbeck
Per Fahrrad ging es in die Auen
Per Fahrrad ging es in die Auen,
mit Opa die Natur beschauen.
Ein Sonnenhauch lag in der Luft
Erfüllte sie mit Sonntagsduft.
Ein Wasserlauf, ein Wiesengrün
Am Wegesrand die Kräuter blüh`n.
Der Wind, der über Felder streicht
Ein weiter Himmel – unerreicht
Die alten Bäume steh`n und schweigen
Spiel`n mit dem Licht in ihren Zweigen.
Schau Weidenbäume voller Kraft
zeigen wie man das Leben schafft:
Die Wurzeln in die Erd` gesteckt
die Zweige zur Sonne aufgereckt.
Kein Sturm kann dir dann etwas tun
Die Vögel kommen um auszuruh`n
Walburga Schild-Griesbeck
Morgens am Niederrhein
Wildgänse pflügen den Himmel
Strahlblaues Licht
am Zipfel des Morgens
Eishauchige Luft und eine Lust zu leben
Wolkentänzer am Horizont
treiben herdengleich
über den Fluss
Leuchtgrünes Blau
auf dem Deich
und kräftiger Windgeschmack
in den Pappeln
Unendliche Lichtheit
macht frei
Walburga Schild-Griesbeck
Meine Freundin
Sie ist Jahre älter
und ein echtes Vorbild
hat viele sanfte Gesten
und ihren eigenen Sprachgesang
Sie schenkt ein herzenstiefes Lachen
erzählt: „Es war mal eine Zeit…“
mit neu entdeckter Langsamkeit
nach vielen Sommern weiß sie
was sie will, wie ihre Ernte steht
auch was sie nicht mehr braucht
Sie hat gesungen und getanzt
und macht es heute neu
Sie lässt es zu dass ihr Gesicht
Erfahrung zeigt und Spuren hat
von ihren Träumen spricht
und ihrem reifen Glück
Eine Frau mit einem eigenen Leben
die ihre innere Balance
gefunden hat
und
sie ist meine Freundin
Walburga Schild-Griesbeck
Mein Herz schlägt Niederrhein
Mein Herz schlägt Niederrhein
fernab von Heimatgesäusel
für Ihn so wie er heute ist
mit weitem hohen Himmel
und seinen hellen grauen Lichtern
Kopfweiden wie Baumfrauen
Radwegen und Rabenflug
Straßenstreifen und bodenständigem Ackerbau
zwischen drin die Rheindörferknubbel
Fördertürme Industriegelände
am Rand das wilde weite
Ruhrgebiet
Städte in konfettibunter Vielfalt
prallgefüllt wie Wundertüten
und ein Menschenschlag von eigener Güte
Mein Herz schlägt Niederrhein
Walburga Schild-Griesbeck
Liebe ist ein weites Land
Wir durchwandern es ein Leben lang.
Zu zweit ist es gut über Wiesen, Ackerflächen und durch Alleen zu gehen,
aber auch Gebirge, Wüsten und das weite Meer gilt es zu überwinden;
gemeinsam an Klippen vorbei um von der Quelle zum Meer zu gelangen.
Die Liebe gibt uns Mut und Heimat und Leben.
Die große Liebe ist weit wie das All und eröffnet den Himmel.
Die Farbe Rot gilt ohnehin als Symbol für die Liebe.
Walburga Schild-Griesbeck
Lichtgedanken
Wenn das Licht im Garten schaukelt
sich in Spinnennetzen fängt
mit den Blütenfarben gaukelt
wie ein Diamant dort hängt
springt auf Stangenbohnenspitzen
macht in Pappelkronen Rast
will auf Kürbisblättern sitzen
wandert leis` von Ast zu Ast
Ruh ich in mir selber aus
Ist das Leben mein zu Haus!
Walburga Schild-Griesbeck
Lass` es zu
Lass` es zu
Und immer wieder neu
Schwungvoll und im Gleichgewicht
Offen für Neues
Am Ende des Kometenschweif`s
Wenn da keine Träume sind
Bewegt sich nichts im Leben
Eine Zeile singt in meinem Kopf
Die Fähigkeit zum Glück
ist so kostbar und außerordentlich
So simpel
und braucht soviel Mut.
Walburga Schild-Griesbeck
Kommunizierende Röhren
Hingesehen
Angeschaut
Behutsam wahrgenommen
Und berührt
Festgehalten im Quadrat
Kein Geheimnis in der Veränderung
Dem Blick dargeboten
Die eigene Weisheit
Und den Mut sie zu formulieren
Fantasie hebt die
Scheinbaren Schleier
Und kreativer Schwung
Neu entfacht
Drängt ins Bild
Walburga Schild-Griesbeck
Kinder
Kinder sind lästig – sie sind unsere Zukunft
Kinder sind frech – sie fliegen uns morgen zum Mond
Kinder sind laut – sie machen morgen unsere Gesetze
Kinder machen Dreck – sie pflanzen morgen unsere Äcker
Kinder wollen alles haben – sie bauen morgen unsere Häuser
Kinder wollen alles wissen – sie schreiben morgen unsere Bücher
Kinder fassen alles an – sie konstruieren morgen unsere Autos
Kinder sind Egoisten – sie werden uns morgen im Krankenhaus heilen
Kinder probieren alles aus – sie entwickeln morgen neue Materialien
Kinder testen Grenzen – sie entdecken morgen neue Möglichkeiten
Kinder – wir müssen sie heute schützen
Walburga Schild-Griesbeck
Heimatleuchten
Der November macht Gedanken
an gelebte Traditionen
und vertraute Landschaften
an ein wohliges zu Hause
Verbundenheit mit lieben Menschen
und Erinnerungen
Golfer und Grüns
Ja golfen heißt fanatisch sein
Egal ob Schnee ob Sonnenschein
Die Füße werden vorgestellt
Als Verlängerung der Winkelwelt
Mann muß mit krummen Beinen stehen
Und prüfend in die Weite sehn
Und wieder steht er ernst und krumm
Schaut sich nach allen Seiten um
Und manchmal läuft er richtig heiß
Dann spielt er einen guten Slices.
Der Golfbesses`ne ist ein Mensch
Den`s häufig zieht zur Driving-Range
Dort steht er dann in einem Stall
Kloppt Bälle wild nach überall
Kann er das Ziel nicht richtig sehn
Dann übt er das beim Putting-Green
Steppt locker dann dem Fairway lang,
dem Gegner wird es angst und bang
den macht er dann entschlossen platt
mit einem temperierten Patt.
Walburga Schild-Griesbeck
Felder nach der Ernte
Fahrradtouren übers Land,
Spätsommer ist eine wunderbare Zeit,
reich, warm und satt.
Der Frieden ist weiß
Blau ist unser Planet
Rot glüht die Liebe
und die Farbe des Glücks
Grün ist die Hoffnung
und die Felder, die uns ernähren
Gelb strahlt die Sonne
erfüllt uns mit Leben
Schwarz wie die Nacht
ist vieles Böse auf der Welt
Elend, Hass und Schmerz
Der Frieden aber
der Frieden ist weiß
Walburga Schild-Griesbeck
Der Strom
Sieh mein blaues Rund
Bewegtes im Schwunge
fließend in sich ruhend
Ewig alt und neujung
mich erfrischend im Kieselgestein
und spiegelnd im Blattgeleucht
Fabrikfeuerrote Schluchten
leiten zu breiten Wasserbändern
tränken Oasengrün
und füllen azurene Meere
Gischt und rauschendes Wild
nur einen Steinwurf entfernt
kraftvolle Ruhe
auf einem glatten Spiegel
Walburga Schild-Griesbeck
Dialog mit dem Wasser
Sieh mein blaues Rund
Bewegtes im Schwunge
Fließend in sich ruhend
Ewig alt und neujung
Mich erfrischend im Blattgeleucht
Cannigonrote Schlichten
Leiten zu breiten Wasserbändern
Tränken Oasengrün
Und füllen azurene Meere
Gischt und rauschendes Wild
Nur einen Steinwurf entfernt
Kraftvolle Ruhe
Auf einem glatten Spiegel
Walburga Schild-Griesbeck
Ein kleines Mädchen
Ein kleines Mädchen lernt die Welt
Und klettert mutig über Stufen
Schaut prüfend hinter Elternworte
Antwortet immer wenn wir rufen
Springt hinter großen Kindern her
Ein Schwimmbad ist das große Meer
Es guckt mit großen blauen Augen
Will alles wissen, alles glauben
Und greift mit seinen kleinen Händen
Nach Spiegelbildern an den Wänden
fasst alles an und sammelt Steine
und kann bald all das ganz alleine.
Walburga Schild-Griesbeck
Eine Reise durch die Nacht
Eine Reise durch die Nacht
Zugfensterblitzen
Scheinwerferstrahl
Müde Gedanken bis irgendwo
Ein Kaffeebecherklirren
Großstadtrauschen Hintergrund
Betongrau und Wartehallenneon
Durchsagenscheppern
und Schienenfahtrattern
Formen die keine Namen haben
Hintergründe, Zwischenräume
Dem Ziel entgegen
durch die schwarze Bläue
über dem Land
Walburga Schild-Griesbeck
Apfelernte
Jetzt kommt die Apfelernte,
eine Zeit runder Früchte, kräftiger Farben und verheißungsvoller Gerüche.
Da muss man dem Sommer nicht hinterher trauern.
Denn jetzt gibt es köstliche Apfelspezialitäten: Apfelstrudel, Apfelkuchen, Apfelwein, Apfel….
Auf den Flügeln meiner Gedanken
Alle Gedanken sind zur Ruhe gekommen.
Alle wichtigen Entscheidungen getroffen.
Alle wilden Schmerzen ausgespült.
Alle Abschiede angesehen.
Was bleibt mir jetzt zu tun?
Meine Gedanken fliegen,
schweben in einen großen Raum der Ruhe,
dorthin, wo das Leben unzerstörbar ist.
Walburga Schild-Griesbeck
Begegnungen im Internet
Es gibt Begegnungen
per Tastatur
die machen Sprachlos
obwohl es vieler Worte bedarf
Gleich-Gedanken und Verstehen
Mit einem Klick als Freund hinzugefügt
Aber mir fehlt das Ansehen
der Linien deines Gesichts
Und was macht man mit der Frage:
Möchtest du gerne
mit mir
einen Apfelpfannkuchen essen?
Walburga Schild-Griesbeck
Der erste Frühling kommt
Morgens am Niederrhein
Wildgänse pflügen den Himmel
Strahlblaues Licht am Zipfel des Morgens
Eishauchige Luft und eine Lust zu leben
Wolkentänzer am Horizont
Treiben herdengleich über den Fluss
Leuchtgrünes Blau auf dem Deich und
Kräutriger Windgeschmack in den Pappeln
Unendliche Lichtheit macht frei.
Walburga Schild-Griesbeck