Lyrik und Malerei von Walburga Schild-Griesbeck

Diese Verbindung von Lyrik und Farbflächengemälde kann den Betrachter dazu anregen,

über die Bedeutung der Worte und die Wirkung der Farben nachzudenken und eine ganzheitliche ästhetische Erfahrung zu machen.

Walburga

Malerei

Lyrik

Hast mich gerettet

Es kam ein Notfall auf mich zu
und du bist eingesprungen,
hast mir geholfen – schnell – im Nu,
deshalb ist es gelungen.

Du bist einfach der größte Clou,
du hast dich durchgerungen,
drum sag ich dir nun ganz in Ruh:
Dank dir ist es gelungen.

Ich danke dir – dank dir im Nu,
ist der Dank zu dir gedrungen?

Walburga Schild-Griesbeck

Herausgefallen

 

Krankheit Krebs lässt mich aus dem Rahmen meines geordneten, geschmückten Lebens stürzen.

Ich falle ganz auf mich zurück.

Hinein in meine Einsamkeit und meinen Schmerz.

Und erst als ich ganz allein bei mir bin kann ich Kräfte finden,

um einen neuen anderen Lebensrahmen zu bauen.

Der Lebensfunken tief in mir ist auch in meinem Elend nicht zerstört.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Herbstfarbe

 

Herbstfarbe im Grau

Gezeichnet

und den Wettern

preisgegeben

An alles gewöhnt

anscheinend ungerührt

Beständigkeit der Gefühle

verbunden

mit einer körperlichen Würde

Ein magisches Bild

ernsthaft, fast entrückt

vertieft

 

Walburga Schild-Griesbeck

Herbstzeitfenster

 

Herbstzeitfenster

hellblaues Blank

durch die Speichen aus Licht

fällt schräg

ein schmaler Sonnenstrahl

Trittstein im Teich

moosgrün

Rauchgraue Schattenspiele

segelnde Blätter

in lautlosen Wirbeln

der Himmel

zeigt sein Seidentuch

mattglatt an

ausgewählten Orten

Oktober hängt

mit Blattgold

in den Zweigen

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Gezeichnet

 

Ich habe keine Wahl

Braucht es Mut

Nichts als Widersprüche

Vom Verstreichen der Zeit nicht irregeführt

Sich verhärten

Mit leichter Melancholie

Stockflecken

 

Walburga Schild-Griesbeck

Glaube versetzt Berge, überall ist Hoffnung

 

Glaube fest daran – es gibt einen Weg.

Glaube fest daran – es gibt eine Therapie

Glaube fest daran – es ist alles möglich

Und dann hast du Hoffnung

Und du siehst wieder Licht und alle Sonnen

Dann ist die Erinnerung an deine Kraft wieder da

Und Berge verschieben sich.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Hartes Gestein

 

Wie ein unbezwingbarer Felsen erscheint mir diese Krankheit.

Oder wie ein Termitenbau,

der sich unbemerkt in mir auftürmen konnte.

Der blaue Planet ist ins Trudeln geraten.

Aber das Licht der Zuversicht strahlt auch.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Hast gerackert

Hast gerackert, viel gemacht,
das hat mir wirklich viel gebracht,
hast zugelangt, nichts war zu schwer,
ich danke dir – danke dir sehr.

Hast dich sehr ins Zeug gelegt,
hast dabei sehr viel bewegt.
Es war so toll – dein ganzes Tun,
Ich danke dir – jetzt kannst du ruhn.

Walburga Schild-Griesbeck

Gezeichnet sind wir

 

Gezeichnet sind wir

Gezeichnet vom Sein

mit Kerben im Gesicht

und Malen auf der Haut

Geschnitten

wie in Stein

 

Neuaustreiben

und nach oben sehen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Gezeichnet und den Wettern preisgegeben

 

Gezeichnet

und den Wettern preisgegeben

An alles gewöhnt

anscheinend ungerührt

Beständigkeit der Gefühle

Verbunden

mit einer körperlichen Würde

Ein magisches Bild

Ernsthaft, fast entrückt

Vertieft

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Gezeichnet vom Leben

 

 

Gezeichnet vom Leben

Geprägt von Sein

beschnitten, geborsten

verwurzelt

voller Kraft

Zeigt sich das

was uns ausmacht

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Gezeichnet vom Sein

 

Gezeichnet

vom Sein

Linien und Furchen

die Borke rau

Schicksalssignaturen

Auf knorrigen Schultern

Schrunden und Wundmale

Narben und Flecken

Mit knotigen Wurzeln im Grund

Und zurückgelassenen Nestern

in den Ästen

Lebenszeichen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Frieden

 

Schwarz Grün und tief

Still ruht der See

Goldene Fische schwimmen darin

Auf Seerosenblättern

Tanzen Libellen

Ihr Paarungsrad

Der Wind kräuselt sanft

 

Frieden

 

Walburga Schild-Griesbeck

Gedankenteppich

 

Gedankenteppich

Und immer wieder denke ich

An dich

Und immer wieder suche ich

Nach dir

Gefühle weben ein Geflecht

Erinnerungen reisen weit

Gestern noch habe ich

Dich gefühlt

Ein Geruch, ein Klang war

So vertraut

Du hast Spuren

hinterlassen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Gelocht

 

Gelocht

gestempelt

und abgeheftet

ein einzelnes Leben

ein vieles

in der Menge

ein ganzer Mensch

wird

zwischen

Aktendeckeln

abgelegt

 

Walburga Schild-Griesbeck

Geschenk eines Tages

 

Auch in dunklen, bedrohenden Zeiten gibt es Gutes, Lebendiges.

Schöne, bunte, sonnige Tage, Begegnung mit liebenswerten, zuwendenden Menschen machen reich.

Wenn man genau hinsieht, sind solche Tage voller Geschenke.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Etwas Einmaliges

 

Etwas Einmaliges

Hingesehen

Angeschaut

Behutsam wahrgenommen

und berührt

Festgehalten im Quadrat

kein Geheimnis in der Veränderung

dem Blick dargeboten

Die eigene Weisheit

und den Mut sie zu formulieren

Fantasie hebt die

scheinbaren Schleier

und kreativer Schwung

neu entfacht

drängt ins Bild

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Fahrradgesicht

 

Gebogenen Energie

Kreativ im Speichenwerk

Aufblitzend

Im Sonnennetz

Auf den Pflastersteinen

Surrend

zwinkert mir mit

Einem orangenen Auge

 

Walburga Schild-Griesbeck

Formel 1

 

Ich bin der Motor

Meines Lebenswagens – Formel 1

Es wird mir gelingen

Mich anständig über die Runden zu bringen

Der Weg verläuft in engen Schleifen

Wie viele Kurven Holperstrecken

Und manchmal in die entgegengesetzte Richtung

Schlaglöcher und Begrenzungen

Motorschaden, Reifenpanne halten mich nicht auf

mein Windabweiser funktioniert

nur eine Boxenstop dann weiter

Hinter der Fahne bin ich im Ziel

 

Walburga Schild-Griesbeck

Frei sein

 

Frei sein

Aus Meer

Ins Licht

Auf die Insel

Übers Wasser

An andere Ufer

Seit langem mal Urlaub

Schaffst du das?

 

Walburga Schild-Griesbeck

Es ist die Dunkelheit

 

Es ist die Dunkelheit

die alles hüllt

mit ihrer weichen Samtheit

Die aufbrach als ein junger Planet

sein blaues Licht gebar

Die Juwelen bestickt

sich spannt und

Himmelweit die Sterne zeigt

Es ist die Dunkelheit

die tröstlich ist und sanft

und in ihrem tiefen Schoß

das Leben trägt

Es ist die Dunkelheit

 

Walburga Schild-Griesbeck

Farbenrausch

 

Oh wie prachtvoll ist das Leben

Schmecke seine Farben

Rieche das Purpurglühn in Rot

Höre das pulsierende Gelb

Tauche deine Hände in die

Weite und Tiefe von Ultramarin

Gehe leise über getupftes Grün

Und lege deine Seele

in ein blaues Meer

 

Walburga Schild-Griesbeck

Es ist Winter

 

Es ist Winter

und es ist kalt

Das bringt vorweihnachtliche Stimmung

und Lust auf leckere Plätzchen.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Es passieren viele kleine Dinge

 

Es passieren viele kleine Dinge

Dasselbe ist nicht gleich

Ich denke und denke

Es stimmt einiges

nicht mehr mit mir

alles wird weiß

hier im dunklen Nichts

niemand versteht mich

ich wandere schweigend

stehe neben mir

und schaue mir zu

sende Hilferufe

und möchte nach Hause

 

Walburga Schild-Griesbeck

Entschleunigung

 

Entschleunigung

Hektik heißt die Zeit

und Stress ist ihr Gepäck

Geschwindigkeit ist obligat

komplex und effektiv

wird der Mensch

aus dem Gleichgewicht

gezappt

 

Walburga Schild-Griesbeck

Entschleunigung

 

Entschleunigung = ein Prozess

Entschleunigung = ein Erfordernis

Entschleunigung = eine Philosophie

Entschleunigung = eine Haltung

Entschleunigung = eine Relevanz

Entschleunigung = eine Bedingung

 

hektik heißt die zeit

und stress ist ihr gepäck

geschwindigkeit ist obligat

komplex und effektiv

wird der mensch

aus dem gleichgewicht

gezappt

 

Walburga Schild-Griesbeck

Es fehlt die Übersichtlichkeit

 

Es fehlt die Übersichtlichkeit

Ein schwindeliger Blick

Aus dem Fenster in die Weite

Gardinen aufmachen

Um das Licht zu fangen

Durch das zweite Fenster schauen

Harmonikaklängen

Und den Kinderstimmen lauschen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Es ist der Spielzeug Löwe Marzipan

 

Es ist der Spielzeug Löwe Marzipan,

der nirgendwo zu finden ist

Du suchst ihn überall

Selbst in der Bücherkiste ist er nicht

Was mag wohl mit ihm geschehen sein,

ob er Angst hat?

Papa hat ihm seinen Namen gegeben

und seitdem gehört er zu Familie

Und jetzt ist er zur Abendessenszeit

nirgends

aufzufinden

Kleines liebes Mädchen

Du musst weinen, weil du ihn nicht finden kannst

und du sorgst dich um ihn

 

Walburga Schild-Griesbeck

Durchgang

 

Immer wieder kommst du an ein Tor

Musst du durch enge Schleusen und dunkele Allen

Um deine tiefe Weisheit zu erreichen

Die Schlüssel zu finden und deine innere Stimme

Gehe durch schmerzhafte Lebenszeiten

Es werden wunderbare Dinge geboren

Habe den Mut

Mache Entdeckungen und erlebe

Es ist ein Durchgang nach Hause

 

Walburga Schild-Griesbeck

Dürfen

 

Dürfen wir

Dürfen wir alles

Dürfen wir alles was wir können

Können wir

Was wir wollen

Wir machen was

Wir wollen

Dürfen wir

Hoffen

Können wir

Uns

Ändern

 

Walburga Schild-Griesbeck

Ein schnitt

 

ein schnitt

ein scharfes gleißen

ein diamant versinkt

im ozean

der tradition

erstarrt

ein lachen

verliert

die unschuld

 

Walburga Schild-Giresbeck

Ein Sommerfleck

 

Ein Sommerfleck im Hinterhof

gräulicher Lichtschatten

am Augenrand des Morgens

Lebenslust aus allen Krokusfarben

am Vogelhaus Spatzen

wie Partygäste

von denen keiner weiß

wer sie eigendlich mitgebracht hat

ich schaue der Natur ins Gesicht

und liebe ihre Gesten

Schönheit tanken

muß nicht lange dauern.

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Du bist

 

Wie schwer du wiegst

Wenn anderen tanzen gehen

Wie laut du schreist

Wenn ich bei meinen Freunden

Sein will

Wie hart es ist

Deine Regeln einzuhalten

Und immer noch

und immer noch

Du willst

Du brauchst

Du kannst nichts allein

Du bist

mein

Kind

 

Walburga Schild-Griesbeck

Du hast mir geholfen

Du hast heut hinter mir gestanden,
hast mich heut sehr gestärkt,
hast mich wohl wirklich gut verstanden,
das hab ich mir gemerkt.

Du hast mich heut nicht fallen lassen,
nein, du warst für mich da,
andre würden mich wohl hassen,
doch du, bist wunderbar.

Ich danke dir, dank dir für heute,
ich hät es nicht geschafft,
warst nicht so wie die andern Leute,
hast mich aufgerafft.

Ich dank dir, für die vielen Sachen,
ich dank dir wirklich sehr,
Ich dank dir, für das glücklich machen,
und für noch soviel mehr.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Dunkel

 

Dunkel strömt lautlos ein
Schatten treten näher
kaum noch trifft Licht
auf Spiegelscheiben
Lavendelblau zieht dichter
Silber wirbelt kühl übers Pflaster
ein letztes Licht am Horizont
weich kommt die Nacht

 

Walburga Schild-Griesbeck

Dunkle Punkt

 

Ich habe einen Fehler im System.

Mein System ist vielfältig, kraftvoll, intelligent, beweglich, aufbauend, schützend.

Ich werde meinen Knoten Lösen!

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die Zeiten sind laut

 

Die Zeiten sind laut

Und voller Worte

Gesimst und gesendet

Ein Web voller Bilder

Das einzelne Gesicht

Und Kinderaugen

Zählen hier nicht.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Auf deinem Weg

 

Auf deinem Weg

mache stündlich einen Schritt

Manchmal mußt du krabbeln

wie ein Kind

sogar kriechen

um vorran zu kommen

An manchen Tagen

mußt du dich tragen lassenBleibe nicht stehen

und schau nicht zurück

Vertraue

Es ist der Pfad zu dir.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Dornenkronenfrau

 

Ich bin geschlagen und gegeißelt.

Die Qual wie eine Dornenkrone.

Der Mund verschlossen, wortlos….

Mein Schrei bricht durch meine Augen.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Du bist mein liebes Butzele

 

Du bist mein liebes Butzele

Du bist mein blondes Glück

Ich gehe mit dir jeden Weg

Und du bringst mich zurück

In eine Zeit die früher war

und die mich heute prägt

Du bist das Kind von meinem Kind

Das meine Seele trägt

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die Nebelfrau

 

Die Nebelfrau

Frau der Veränderung

Der noch unsichtbaren

Möglichkeiten

Sieht die Zeit dazwischen

Gehüllt in die Farbe Grau

Edles und vielseitige Gewebe

Mit einer trüben und

Einer schimmernden Seite

Leichte Transparenz

Schlicht

und verführerisch

Steckt in ihren Mundwinkeln

Ein kleines Lächeln

Und mahnt

Geheimnisvoll

Wer sich nicht verändert

Lebt nicht

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die reife Frau

 

Die reife Frau

Die Herrin der Farben

Trägt ein schwarzes Gewand

Und Himmelsgeschenke

An Goldfäden

Einen Kristall mit vielen Facetten

Und wenn sie ihn dreht

Funkelt er

das Glück der Fülle

 

Gegen die Zerbrechlichkeit

der Wunderwelten

pflanzt sie einen Baum

im Land der Traum-Ideen

geduldig lauscht sie

dem Wellengang der Zeit

singt Hoffnung und Erneuerung

und ruft dem Wind zu,

dass sie ist!

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die unfertige Stadt

„LOHBERG“

IST DAS CREDO EINER STADT, DIE SICH ALS AVANTGARDE DES URBANEN LEBENS VERSTEHT.

Du bist nicht schön, und das weißt du auch. Dein Panorama versaut.

Du bist eher das Raue das Unfertige.

Kulturschaffende

Altbauromantik

Historische Aura

Beglückende Erfahrung

Walburga Schild-Griesbeck

 

Die Zeit

 

Die Zeit ist ein Tunnel

Trauer lässt mich verstummen

Geliehener Mensch

Kein Blick mehr über den Gartenzaun

Abschied ist das Schwert des Lebens

Ein dunkler See

Es klingt kein Lied mehr

Die wir loslassen müssen

Im graublauen Licht

Der beginnenden Nacht

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Die Fäuste geballt

 

Die Fäuste geballt

In den Mund geschoben

Es gibt keinen Schrei

Für das Ausmaß

An Leid

Was hilft es nach dem Sohn zu rufen

Wo keine Stadt mehr steht

Und doch

ein Zettel an der Wand

Des Lagers

Ein Zeichen

Eine Bitte

an die Hoffnung

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die Frau im roten Kleid

 

Die Frau im roten Kleid

Die Schöne,

die Lebendige

Ungezähmt

und geheimnisvoll

Teilt sie ihr Leben

Mit dem Wind, der die Stürme bringt

Die Frau im roten Kleid

Oh, ihre Leidenschaft

ist wunderbar

Und ihr Gesang trägt weit

Die Frau im roten Kleid

macht Liebe

zum Leben

Atemlos wie ein Trommelwirbel

und voller leiser feiner Töne

Dieses rote Kleid

zeigt ihr Herz,

ist ihre Haut

halb Hexe und halb Heilige

und

heimlich trägt sie

einen Kakadu auf ihrer Schulter

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die heiligen Lieder der Ahnen

 

Die heiligen Lieder der Ahnen

bergen die Heilkraft des Gesangs

der Ur ton unserer Mutter Erde

einförmig und ewig

wechselnde Melodie

die Stimme des Irdischen,

die verborgene Kraft des Lebens

ein Ruf

den die Seele hört

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die Natur

 

Die Natur ist
übermäßig und großzügig
sie lacht, lebt und gibt
mit weit geöffneten Armen
und schenkt in unvorstellbarer Zahl
formt jedes Detail mit Hingabe und Liebe
ihr ist nichts zu  klein
und nichts zu groß

Die Natur kreativ und voller Ideen
in einer Menge und Vielfalt
die wir nicht erfassen können

Walburga Schild-Griesbeck

Diagnose Brustkrebs

 

Diagnosen

Operationen

Chemotherapie

Nebenwirkungen

Das Leben zerbricht in seine einzelnen Puzzleteile.

Bedrohung ist spürbar.

Blüten haben ihre Farben verloren.

Aber helle Momente sind geblieben.

Hoffnungen auf Heilung fliegen wie Tauben über ein

geflutetes Land.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Dialog mit dem Wasser

 

Sieh mein blaues Rund

Bewegtes im Schwunge

Fließend in sich ruhend

Ewig alt und neujung

Mich erfrischend im Blattgeleucht

Cannigonrote Schlichten

Leiten zu breiten Wasserbändern

Tränken Oasengrün

Und füllen azurene Meere

Gischt und rauschendes Wild

Nur einen Steinwurf entfernt

Kraftvolle Ruhe

Auf einem glatten Spiegel

Walburga Schild-Griesbeck

Die Chemo und meine weißen Blutkörperchen

 

Die Zellgifte jagen in meinem Körper

Wie eine starke, gefährliche Schlange auf der Suche.

Sie bedeutet tödliche Vernichtung.

Ich hoffe auf die Kraft meiner Blutkörperchen wieder alles mit blühendem Leben zu erfüllen.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Die entdeckte Welt der Leidenschaft

 

Die entdeckte Welt der Leidenschaft

taucht das Leben in ein tiefes Rot

Über alle Stränge schlagend

bis der ganze Himmel sprüht

Noch mehr Farbe, noch mehr Kraft

Lichtgedanken weben Formen

Zauberhafte Abenteuer

strömend, voll Magie

Mein Tanzboden tief rot lackiert

und plötzlich ist die Welt erlaubt

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der rote Faden

 

Durch alle unsere Aktivitäten

zieht sich

wie ein roter Faden

der unbekümmerte Verbrauch

von Papier

wie viele Bäume

liegen gefällt

die Ausbeutung der Natur

nimmt zu

das Signal steht auf Rot

für die grüne Lunge

des blauen Planeten

es bleibt nur wenig

Zeit

zu handeln

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Spiegel liegt in Scherben

 

Der Spiegel liegt in Scherben

Traumwelten Erinnerungen

Bestechend schön und unlebendig

Fotostreifen lösen Gedanken aus

Ein Lied erwacht

In kleinen roten Lettern

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Traum der roten Frau

 

Der Traum der roten Frau

Mein Lachmund singt

Und die Augen in meinen Händen

Berühren sanft

Ich bin Kriegerin

Und junge Maid

Jemandes kleines Mädchen

Und nur die rote Frau

Darf rundes Hügelland

Und Schattenzonen

Auf meinem Körper lassen

Die Weichheit

In mein Sein aufgenommen

Auffließend überquellen

Du die Weisheit meiner Weiblichkeit

Umsetzen und dahinströmend

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Vorhang

 

Der Vorhang fällt

Gewunden die Zeit

Hingegeben der Strömung

Von unsichtbaren Gewichten festgehalten

Das Niemandsland der Nacht

Nichtworte

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Betrachter liegt im Auge der Kunst

 

Ein Puschel-Elefant-so groß wie ein lebendiger-in einem Kokon-hängend in einem Baum-mit dem Gedankenwunsch „Bald werde ich fliegen“-

 

„Der Garten der Lüste“ in dem Schnecken mit ihren Spuren Zeichen hinterlassen-

 

Ein funktionierender QR-Code in klassischer Technik mit Öl gemalt, in einem goldenen Bilderrahmen präsentiert, als Teil einer Installation, zu der eine versteckte Digitalkamera gehört, welche so angebracht ist, dass sie den Betrachter von hinten, vor dem Bild stehend fotografiert. Und zwar in dem Moment wo diese den Code mit seinem Handy aufnimmt… “Der Betrachter liegt im Auge der Kunst“

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Der dunkle Punkt

 

Ich habe einen Fehler im System.

Mein System ist vielfältig,

kraftvoll, intelligent, beweglich,

aufbauend, schützend.

Ich werde meinen Knoten lösen!

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Herbst

 

Der Herbst prahlt mit seinen Farben

Sandstein, Ocker, Terracotta

Tollkirschenschwarz und rote Hagebutten

Er streut die bunten Blätter weit

manchmal ein Schattendunkles Lila

Und überall der goldne Staub

 

Man kann nicht aufhör`n hinzusehn

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Wunschbaum

 

Der Wunschbaum

treibt Wurzeln

in den Klangsteinen

der Hoffnung

bringt traumzarte Früchte

die nach der Ernte

zu Blüten werden

und lässt

getränkt von Mut

das Leben reifen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Deine Hilfe

Deine Hilfe – sie war hier
und ich – ich sage: „Danke dir“

Deine Hilfe – war zugegen,
das war für mich ein großer Segen.

Deine Hilfe – sensationell,
hab Dich gebraucht – du warst zur Stell.

Deine Hilfe – sie war hier
und ich – ich sage: „Danke dir“.

Walburga Schild-Griesbeck

Deine kleinen Füße rennen

 

Deine kleinen Füße rennen, patschen aufs Parkett

Wenn du schaukelst musst du lachen und ich find das nett

 

Schläfst du ohne Bilderbuch nur im großen Bett

Willst dich an den Papa kuscheln, ach das ist so nett

 

Mama macht dir Käsebrot auf dein Frühstücksbrett

Du schmierst rum mit Marmelade und ich find dich nett

 

Ich hätt wenig Zukunftssorgen, wenn ich dich nicht hätt

Du bist alles was ich habe

Du machst alles wett

 

Walburga Schild-Griesbeck

Dem Ziel entgegen durch die schwarze Bläue

 

Dem Ziel entgegen durch die schwarze Bläue

Über dem Land

 

Walburga findet ein Bild

Und macht es

Bringt es ins Leben

Gebiert

Etwas Einmaliges

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Regenbogen

 

Der Regenbogen,
vom Regen und der Sonne gemalt
Regebögen entstehen durch Milliarden Feuchtigkeitströpfchen in der Luft,
in denen die Sonne reflektiert.
Das weiße Licht spaltet sich in unterschiedliche Wellenlängen, die unser Auge als Rot, Orange, Gelb, Blau und Violett erkennt.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Das Leben hatte

 

Das Leben hatte

Hundert Gesichter

Und

tausend Träume

jetzt sind

alle Fragen offen

ich danke dir

für die

unsterblichen Momente

 

Walburga Schild-Griesbeck

Dass Rot

 

Dass Rot eine besondere Farbe ist sagen folgende Beschreibungen:

Das Glück, die Lebensfreude, die Energie, die Aktivität, die Liebe, die Sexualität, die Erotik, die Wollust, die Verführung, die Kraft, das Feuer, die Hitze, die Wärme, die Begierde, das Blut

Red Trees

Gezeichnet

und den Wettern preisgegeben

An alles gewöhnt

anscheinend ungerührt

Beständigkeit der Gefühle

Verbunden

mit einer körperlichen Würde

Ein magisches Bild

Ernsthaft, fast entrückt

Vertieft

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Das schöne Fest

Das schöne Fest ist nun verklungen,
mit Freude denkt man dran zurück
und wenn ein Fest auch gut gelungen,
dann waren’s Stunden voller Glück.
Ein herzlich Danke an die Gratulanten,
an alle, die sich so viel Müh gemacht,
besonders den Verwandten, Freunden und Bekannten,
für all das Schöne und Geschenke – Pracht.
Nun lässt sich nur noch davon zehren,
was man niemandem nehmen kann,
wenn diese Stunden auch nie wiederkehren,
bleibt doch Erinnerung daran.

Walburga Schild-Griesbeck

Dein Krebs spricht

 

Höre auf dich

Darauf was die Krankheit dir sagt

Welche Knoten sind nicht gelöst

Festgezurrt und völlig verheddert

Wo ist dein Leben abgestellt, so dass dein Körper wie wild wachsen muss

Weil du dir nicht gestattest weiblich und lebendig zu sein

Welche Fassade hältst du aufrecht,

hinter welcher Maske lebt die wirkliche Frau?

Musst du erst Haare, Brust und fast das Leben verlieren

Um dich zu finden?

 

Walburga Schild-Griesbeck

Butterblume

 

Butterblume

Gelbglanz

Lichtspiegel

Elsternschlag

Und bienhaftes tönen

blaugrundiges Atmen

Wohlsein

in jedem Halm

Frische und Sattheit

wolliges Ziehen

und hinstreben

zum Hiersein

 

Walburga Schild-Griesbeck

DAS HEIST LEBEN

 

Aber zeitlos ist die Nacht

Der Fluss des Lebens hat Strudel

Und seine Strömung ist nicht zu unterschätzen

Der Stein auf dem ich lebe

Erinnerung in Ritzen und Fugen

Die eigenen kleinen Reiche der Frauen

Mein Raum macht mich ruhig

 

Der Spiegel liegt in Scherben

Traumwelten Erinnerungen

Bestechend schön und unlebendig

Fotostreifen lösen Gedanken aus

Ein Lied erwacht

In kleinen roten Lettern

 

Wenn ein Pfeil die Richtung ändert

Ein unstillbarer Drang weiter treibt

Steigen Bilder auf

aus einem Land jenseits der Zeit

Erinnerungen haben einen klaren Teich

Mit Schwertlilien bepflanzt

Eine Brücke aus grauem Licht

führt auf einen fremden Kontinent

 

Es fehlt die Übersichtlichkeit

Ein schwindeliger Blick

Aus dem Fenster in die Weite

Gardinen aufmachen

Um das Licht zu fangen

Durch das zweite Fenster schauen

Harmonikaklängen

Und den Kinderstimmen lauschen

 

Mutters Wohnung

Die Zentrale

Das Gefühl von Sicherheit und Heimkehr

Die Herberge in allen Stürmen des Lebens

Ein Flecken heiliger Erde

Ein Ort des rechten Maßes

Sparsam und gottesfürchtig

Aus den Alltäglichkeiten des Leben

 

Sie war immer in meinem Leben gewesen

Erinnerungen an ihr dunkles Haar

Und unser spontanes Lachen

 

Heute suche ich sie

Ich möchte noch einmal von ihr

Bei meinem Namen gerufen werden

Und das Erkennen in ihren Augen sehen

 

Das Herz hat die Größe einer Faust

Und kann den Schmerz nicht fassen

Verloren gehen der Liebe

Ohne Echo

Die Zeit scheint still zu stehen

Und Nebel liegt auf den Feldern

Ich möchte noch einmal

Ihre Seele wärmen

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Das Herz hat die Größe einer Faust

 

Das Herz hat die Größe einer Faust

Und kann den Schmerz nicht fassen

Verloren gehen der Liebe

Ohne Echo

Die Zeit scheint still zu stehen

Und Nebel liegt auf den Feldern

Ich möchte noch einmal

Ihre Seele wärmen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Das kleine Mädchen ist heut Braut

 

Das kleine Mädchen ist heut Braut

Und wird mit ihrem Schatz getraut

Opa und Hanna wünschen „Liebes Kind,

Dir Glück stark wie die Bäume sind.

Der helle Himmel vom Niederrhein

Soll Euch ein gutes Zeichen sein

Denn wenn ein Sturm darüber fegt

Hat er die Sonne nur verlegt.

Denkt an die Kraft der Weidenbäume

Erfüllt Euch Eure Lebensträume.“

 

Walburga Schild-Griebeck

Bewusst

 

Bewusst über die Schwelle zu meinem neuen Leben

Es wird nie mehr so sein wie es einmal war

Aber die Freude wird neu aufleuchten

Und alles wird anders schön.

Bewusst

Wie neugeboren nach all den Wehen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Beziehung

 

Meine Akkus sind leer

Batterien müssen wieder aufgefüllt werden

Ströme müssen fließen

Von deinen Augen in mein Herz

Deine Hände verkabeln uns sanft

Auf meiner Haut die so verletzt

Keinen genügenden Seelenschutz bietet

Verschweißt du unsere Platten

Verlötest unsere Platinen neu

Energie steigt in mir auf

 

Walburga Schild-Griesbeck

Bin eine Frau die niemals aufgibt

 

Bin eine Frau die niemals aufgibt

Ich laufe um die Welt

Durch Eiswüsten und Kirmesplätze

allein an Orten die in keinem Atlas stehen

um endlich in mein Haus zu treten

die Reise zu mir selbst beendet den Weg

weise geworden mit solcher Erfahrung

reich an allem was ich auf den Straßen

im Leben erworben habe

ruhe ich

 

Walburga Schild-Griesbeck

Brücken

 

Über alle Abgründe hinweg gibt es Brücken.

Von einem Ufer zum anderen führen Brücken

Wenn das Leben wie ein reißender Fluss

alles nimmt und mit sich fortspült

schlage eine Brücke darüber!

Oder strecke deine Hand aus und lasse dich

von einer anderen Hand berühren.

Brücken sind aus Liebe, Licht und Hoffnung

Und lassen den Weg weitergehen.

Ich trage etwas Vertrauen in meinem Lebensgepäck mit mir,

das brauche ich um Brücken zu bauen.

Es geht immer weiter.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Baumfrau

 

Ich bin geschnitten worden, bis tief in den Kern

trage Narben und Risse

Stehe gekrümmt und beuge mich dem wilden Sturm

kralle meine Wurzeln tief in den Grund.

Doch ich bin Frau

und diene dem Leben

Die Energie des Wachsens ist in mir

und Kraft treibt mich zum Werden.

Haare werden wieder sprießen

und Wunden heilen zu Hautblüten.

Ich nehme mich an

Ich lebe und bin.

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Bedrückt

 

Bedrückt durch schwere Steine

Ganz sachte und still

Das vergangene ist wie ein

Kostbares Geschenk

 

Walburga Schild-Griesbeck

Besonderer Raum

 

Ist humanitäres, ethisches Denken und Handeln an ein Gesetz und Gebäude gekoppelt?

Metaphysische Beheimatung der Menschen

ohne Dogmen und Trennlinien

Freiheit für Gedanken, Empfindungen und Weltsichten

Offene Räume für Hoffnungen und neue Ideen

Und noch unbekannte Möglichkeiten für das Dazwischen

Interpretationen, Stellungnahmen, Deutungen, Antworten, bleiben dem Betrachter überlassen.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Ausklingender Tag

Der Tag neigt sich;
mit weiter vorrückender Stunde,
fast unmerklich bricht Abenddämmerung an;
der Horizont wirkt wie eine riesige Leinwand,
die uns mit seltenen Farbspielen verwöhnt.
Wie unter Zwang blicken wir zurück,
überschwemmen uns Gedanken
die längst vergessen schienen.
Tiefe Ruhe kehrt ein
deckt wie eine schützende, weiche Decke
alles Belastende zu.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Akku leer

 

Meine Akkus sind leer

Batterien müssen wieder aufgefüllt werden

Ströme müssen fließen

Von deinen Augen in mein Herz

Deine Hände verkabeln uns sanft

Auf meiner Haut die so verletzt

Keinen genügenden Seelenschutz bietet

Verschweißt du unsere Platten

Verlötest unsere Platinen neu

Energie steigt in mir auf

 

Walburga Schild-Griesbeck

An euch

 

An euch

Und wenn es immer noch

keine rechten Worte gibt

und kein Verstehen,

wenn viele Bilder aufsteigen

von gewesenen Tagen

und viele Gedanken,

wenn ich Worte höre

aus der Vergangenheit

und das Vermissen spüre

dann stelle ich mir einen Engel vor

und sende meine Verbundenheit

an die,

mit denen ich trauere

ein äußeres Zeichen dafür

ist heute

ein Klick auf die Tastatur:

„absenden“

 

Walburga Schild-Griesbeck

ARBEITSGESÄNGE

 

Arbeit und Rhythmus

stampfen im Takt

dröhnen hundert nackte Füße

Vorsänger

mit starker Stimme

gibt Bewegung und Maß

gemeinsam gesungen

gelingt gleichmäßiges Werk

 

Walburga Schild-Griesbeck

Bestrahlung

 

Strahlen die nicht leuchten

Unsichtbar durchdringen

Zerstören und heilen.

Nur Zeichnungen auf meinem Körper

Wie Kriegsbemalung,

Krafttatoos weisen vom Geschehen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Zwischen allen Stühlen

Zwischen allen Stühlen
sitzen stehen gucken wir
brauchen mehr Freiheit
wissen nicht wohin,
wieso es so ist
und was noch werden kann
manche hilflos, zornig gar
ratlos, freudlos
konsterniert…
manche auswahl die ist schwer
doch
machen wir ein happening!
haben viele möglichkeiten
können gehen oder bleiben
können schauen lachen staunen
und die Zeit geschehen lassen

Walburga Schild-Griesbeck

 

Zeitmesser

 

Funkuhr ferngesteuert

Ferngeleitet von unbekannten

Geheimnisvollen Kräften

Zeitumstellung
regelmäßig wiederkehrend

Und doch nichts verändernd

Im Abzählen der Minuten

Wenn du nicht selbst hinsiehst

Und bemerkst,

dass es morgens

früher hell ist.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Winterfarben

 

Auch im Winter sind Farben zu sehen

 

Und dräut der Winter noch so sehr

mit allerlei Gebärden

und streut er Eis und Schnee umher

es muss doch Frühling werden

 

Walburga Schild-Griesbeck

Winterbild

ein tiefes Weiß mit Spuren

unschuldige Schönheit

in samtener Textur

der Himmel schenkt

großzügig

helle Augenblicke

und der See wie

satiniertes Glas

charaktervolle Bäume

halten Still

in ihrer

inneren

Ruhe

 

Walburga Schild-Griesbeck

Weihnachtsmann-Mantel-Rot

 

Jetzt werden die Tage Weihnachtsmann-Mantel-Rot

ich stecke die Nase in ein Bündel Tannengrün

und atme etwas Kindheitserinnerung

schaue dem munteren Treiben der Meisen am Vogelhäuschen zu

überdecke den herben Schlehengeschmack

mancher Geschehnisse mit einem süßen Plätzchen

und gebe mich dem Leben hin

Und wie geht es dir?

 

Walburga Schild-Griesbeck

Und ihre Farbe die ist Lila

 

Und ihre Farbe
die ist Lila
ihr Farbreiz
spielt mit Violett
charmant und verführerisch
geheimnisvoll gedeutet
mit Gelb und Grün im Duett

Walburga Schild-Griesbeck

Traumwelten

 

Der Spiegel liegt in Scherben

Traumwelten Erinnerungen

Bestechend schön und unlebendig

Fotostreifen lösen Gedanken aus

Ein Lied erwacht

In kleinen roten Lettern

 

Walburga Schild-Griesbeck

Starke Farbe im Quadrat

 

Starke Farbe im Quadrat
Reine Freude

Geschenk des Morgens

Eingepackt in den Sonnenaufgang

Eine Stunde ganz für mich allein

Keiner da auf den ich mich beziehe

Nur mein Herzschlag und meine Gedanken

Gefühle dürfen kommen, ich kann sie betrachten

Gehöre mir allein und bin glücklich

Und ich berühre den jungen Tag

 

Walburga Schild-Griesbeck

Spiegelungen

 

Die Wirklichkeit ganz anders sehen

Vorbild

Abbild

Spiegelbild

ein um die Ecke gucken

rückgespiegelt

inspirierend

Fata Morgana

luftig und zerbrechlich

Spiegelung im Glas

Alles was leuchtet und glänzt,

 

Walburga Schild-Griesbeck

Veränderung

 

Ist ein zweistimmiger Gesang

Ohne Dirigent

Nur mit dem Rhythmus

Aus dem Bauch

Ein ständiger Wellenschlag

durch Beobachtung

und Erfahrungen

 

Veränderung bewahrt das Leben

vor dem Versteppen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Spätrosen

 

Spätrosen

voller Pracht

beeindruckende Anblicke

überwältigend sind ihre Farben

im Garten ist

ausreichend Platz

für diese Schönheiten

ihre Blüten zeigen

phantasievolle Möglichkeiten

bald tragen sie Hagebutten

und wir Jeans statt Flatterkleid und Strohhut

Vielleicht ist es an der Zeit, den ersten Schal zu stricken

 

Walburga Schild-Griesbeck

Sonne, deinen roten Segeln…

 

Sonne
deinen roten Segeln
entspringt das Licht in langen Zeilen.

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

So weiß wie Schnee…

Wie mit Puderzucker bestäubt,
liegt das Feld
der Schnee glänzt märchenhaft
schon tönt ein Amselschlag
hell und klar
ganz mutig und unbeirrt
wächst der erste
Frühblüher
streckt sich zum Licht
und genießt
ein bischen
Wärme
direkt über dem Boden

 

Walburga Schild-Griesbeck

Sie fliegen wieder

 

Sie fliegen wieder

und weiten ihre Flügel

gemeinsam

über tiefe Meere

und rasten an den Ufern

 

Walburga Schild-Griesbeck

Schwelgen in Rot

Hagebutten

ernten und daraus Marmelade kochen – das ist Schwelgen in Rot

 

Walburga Schild-Griesbeck

Schwarz und Weiss und ein wenig Rot

Die Farben der Kraniche
Ihre Schönheit und Erhabenheit

Symbole für Glück und Klugheit

Schwarz und Weiss
und ein wenig Rot

Weite, Tiefe und das Leben

 

Walburga Schild-Griesbeck

Rote Mülltonnen

 

Aufräumen
bergen
sortieren
receyceln
wiederaufbereiten
Neues gewinnen
Altes ablegen
energieflüsse in einen
Kreislauf bringen
Tonnen helfen dabei
und Rot ist Energie

 

Walburga Schild-Griesbeck

Rote Bäume

 

Rote Bäume
zeigen Energie
in voller Blüte
nach der Brache
leben jetzt
und nicht später

 

Walburga Schild-Griesbeck

Rot auf dem Teppich

 

Rot auf dem Teppich

auf dem Platz
ist Rot
ist zu sehn
ein roter Teppich
liegt
auf der Strasse
und wird betreten
von weltbekannt
und jedermann
er deckt den Weg
den viele gehen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Reine Freude

 

Ich finde nach Hause

Geschenk des Morgens

Eingepackt in den Sonnenaufgang

Eine Stunde ganz für mich allein

Keiner da auf den ich mich beziehe

Nur mein Herzschlag und meine Gedanken

Gefühle dürfen kommen, ich kann sie betrachten

Gehöre mir allein und bin glücklich

Und ich berühre den jungen Tag

 

Walburga Schild-Griesbeck

Red Trees

 

Gezeichnet

und den Wettern preisgegeben

 

An alles gewöhnt

anscheinend ungerührt

Beständigkeit der Gefühle

Verbunden

mit einer körperlichen Würde

Ein magisches Bild

Ernsthaft, fast entrückt

vertieft

 

Walburga Schild-Griesbeck

Raumlos

Freiheit für Gedanken, Empfindungen und Weltsichten

Offene Räume für Hoffnungen und neue Ideen

Und noch unbekannte Möglichkeiten für das Dazwischen

Walburga Schild-Griesbeck

Per Fahrrad ging es in die Auen

 

Per Fahrrad ging es in die Auen,

mit Opa die Natur beschauen.

Ein Sonnenhauch lag in der Luft

Erfüllte sie mit Sonntagsduft.

Ein Wasserlauf, ein Wiesengrün

Am Wegesrand die Kräuter blüh`n.

Der Wind, der über Felder streicht

Ein weiter Himmel – unerreicht

Die alten Bäume steh`n und schweigen

Spiel`n mit dem Licht in ihren Zweigen.

Schau Weidenbäume voller Kraft

zeigen wie man das Leben schafft:

Die Wurzeln in die Erd` gesteckt

die Zweige zur Sonne aufgereckt.

Kein Sturm kann dir dann etwas tun

Die Vögel kommen um auszuruh`n

 

Walburga Schild-Griesbeck

 

Papier ist geduldig

 

Papier ist geduldig
und Träger von Ideen

alle Gedanken kann man darauf schreiben
es dient auch zum Verpacken
und es bewahrt Erinnerungen

 

Walburga Schild-Griesbeck

OktoberRosen

Es blühen noch die Oktober Rosen im Garten

Sie heben ihre Blüten in die Herbstsonne und strahlen in warmen Farben

bezaubert vom goldenen Licht.

Walburga Schild-Griesbeck

Neues

 

Neues
muss prozesshaft
entwickelt werden
wie ein lebendiges Wesen
muss es wachsen
und sich durch Erfolg und Fehler entwickeln
In der Rückschau,
in der Spiegelung erst
ist es zu beurteilen
Aber vorwärts muss es gehen

Walburga Schild-Griesbeck

Nebel

 

Der Nebel macht Gespensterlicht
wie Wasser schimmern Pflastersteine
im Scheine der Laternenbäume
zittert die Zerbrechlichkeit der Zeit
märchenhafte Strauchgestalten
die Schemen voller Rauchgekräusel
zart schmelzend,
wie echte Perlen
sind Wassertropfen an den Zweigen.

Walburga Schild-Griesbeck

Natur

 

ewige Inspirationsquelle

wie Kraut und Rüben
wachsen die Ideen
sprießen aus dem
festen Boden und
wandeln sich
zu Kunstwerken.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Nachts

 

gehen auf der Mondstraße

schauen in Sternengesichter

atmen in dunkler Wärme

denken

in neongrünen Lichtstreifen

gerollt in Wolligem

horchen auf Blättergewisper

und den Ruf eines Tieres

Schlaffetzen ziehen vorbei

Traumbilder weben sich

nachts

gehörst du dir.

Walburga Schild-Griesbeck

Morgens am Niederrhein

 

Wildgänse pflügen den Himmel

Strahlblaues Licht

am Zipfel des Morgens

Eishauchige Luft und eine Lust zu leben

Wolkentänzer am Horizont

treiben herdengleich

über den Fluss

Leuchtgrünes Blau

auf dem Deich

und kräftiger Windgeschmack

in den Pappeln

Unendliche Lichtheit

macht frei

 

Walburga Schild-Griesbeck

Mit dir möchte ich

 

Mit dir möchte ich
Jahresringe wachsen lassen
Lebenskreise vollenden
verbunden sein
in Runden
Energiebahnen umwandeln
gedeihen lassen
erstarken und erblühen
Ring für Ring
hoch zu den Sternen.

Walburga Schild-Griesbeck

Metabole

 

veränderungen

anpassungen

gesellschaftliche strukturen

lebensbedingungen

traditionen

gewohnheiten

bauten

gelände

berufe

freizeitverhalten

identitäten

räume

leben durch

veränderungen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Menschen in Schachteln

 

Menschen in Schachteln
in Gedankenräumen
Traumzimmern
und Suchbildern
auf Phantasiewolken
und eigenen Wegen

vor sich selbst versteckt
und mit anderen verwoben

 

Walburga Schild-Griesbeck

Mensch

 

Menschen

Alle sind gleich – jeder ist anders

Die großen Fragen nach dem Sein weisen den Weg

die serielle Abwandlung eines Themas

 

Walburga Schild-Griesbeck

Meine Freundin

Sie ist Jahre älter

und ein echtes Vorbild

hat viele sanfte Gesten

und ihren eigenen Sprachgesang

Sie schenkt ein herzenstiefes Lachen

erzählt: „Es war mal eine Zeit…“

mit neu entdeckter Langsamkeit

nach vielen Sommern weiß sie

was sie will, wie ihre Ernte steht

auch was sie nicht mehr braucht

Sie hat gesungen und getanzt

und macht es heute neu

Sie lässt es zu dass ihr Gesicht

Erfahrung zeigt und Spuren hat

von ihren Träumen spricht

und ihrem reifen Glück

Eine Frau mit einem eigenen Leben

die ihre innere Balance

gefunden hat

und

sie ist meine Freundin

Walburga Schild-Griesbeck

 

Mein Herz schlägt Niederrhein

 

Mein Herz schlägt Niederrhein

fernab von Heimatgesäusel

für Ihn so wie er heute ist

mit weitem hohen Himmel

und seinen hellen grauen Lichtern

Kopfweiden wie Baumfrauen

Radwegen und Rabenflug

Straßenstreifen und bodenständigem Ackerbau

zwischen drin die Rheindörferknubbel

Fördertürme Industriegelände

am Rand das wilde weite

Ruhrgebiet

Städte in konfettibunter Vielfalt

prallgefüllt wie Wundertüten

und ein Menschenschlag von eigener Güte

Mein Herz schlägt Niederrhein

Walburga Schild-Griesbeck

Malen

 

Malen

ist

ein Annehmen

ein Lassen

ein Geben

und Gestalten

ein Fließen

der Kreativität

ein Flug

eine Aufgabe

 

ein Leben

 

Walburga Schild-Griesbeck

Lieder

 

Die heiligen Lieder der Ahnen

bergen die Heilkraft des Gesangs

der Urton unserer Mutter Erde

einförmig und ewig

wechselnde Melodie

die Stimme des Irdischen,

die verborgene Kraft des Lebens

ein Ruf

den die Seele hört

 

Walburga Schild-Griesbeck

Liebe ist ein weites Land

 

Wir durchwandern es ein Leben lang.

Zu zweit ist es gut über Wiesen, Ackerflächen und durch Alleen zu gehen,
aber auch Gebirge, Wüsten und das weite Meer gilt es zu überwinden;
gemeinsam an Klippen vorbei um von der Quelle zum Meer zu gelangen.

Die Liebe gibt uns Mut und Heimat und Leben.

Die große Liebe ist weit wie das All und eröffnet den Himmel.

 

Die Farbe Rot gilt ohnehin als Symbol für die Liebe.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Lichtgedanken

 

Wenn das Licht im Garten schaukelt

sich in Spinnennetzen fängt

mit den Blütenfarben gaukelt

wie ein Diamant dort hängt

springt auf Stangenbohnenspitzen

macht in Pappelkronen Rast

will auf Kürbisblättern sitzen

wandert leis` von Ast zu Ast

Ruh ich in mir selber aus

Ist das Leben mein zu Haus!

 

Walburga Schild-Griesbeck

Lebenstrunkener Lichtvogel

 

Lebenstrunkener Lichtvogel
mit Strahlkraft
zu Gast bei den Göttern
und reif
für ein bisschen Unvernunft

Walburga Schild-Griesbeck

Lebenskraft

 

Sichtbares Leben

die Fähigkeit

alles einzusetzen

durch

Zerstörung und Aufschwung

Sichtbares Leben

der Mensch darf bis zuletzt

hoffen und glauben

 

Walburga Schild-Griesbeck

Lautlos

 

Dunkel strömt lautlos ein
Schatten treten näher
kaum noch trifft Licht
auf Spiegelscheiben
Lavendelblau zieht dichter
Silber wirbelt kühl übers Pflaster
ein letztes Licht am Horizont
weich kommt die Nacht

 

Walburga Schild-Griesbeck

Lass` es zu

 

Lass` es zu

Und immer wieder neu

Schwungvoll und im Gleichgewicht

Offen für Neues

Am Ende des Kometenschweif`s

Wenn da keine Träume sind

Bewegt sich nichts im Leben

Eine Zeile singt in meinem Kopf

Die Fähigkeit zum Glück

ist so kostbar und außerordentlich

So simpel

und braucht soviel Mut.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Kunstwerke sind …

 

Kunstwerke sind unerschöpflich in ihrer Kraft

 

Sie fangen die Blicke,

sind unabhängig und individuell.

Sie sind einzigartig und machen das Leben mit ihnen schön.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Kommunizierende Röhren Kunst

 

Wir

verbunden durch Zeichen und Gesten

Einfluss, Teilhabe und Verantwortung

weite Beziehungen auf vielen Ebenen

mit Tausenden von Signalen

in jeder Sprache unter jede Haut

über alle Vorurteile hinweg

offene Begegnungen

mit freien Menschen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Kommunizierende Röhren

 

Hingesehen

Angeschaut

Behutsam wahrgenommen

Und berührt

Festgehalten im Quadrat

Kein Geheimnis in der Veränderung

Dem Blick dargeboten

Die eigene Weisheit

Und den Mut sie zu formulieren

Fantasie hebt die

Scheinbaren Schleier

Und kreativer Schwung

Neu entfacht

Drängt ins Bild

 

Walburga Schild-Griesbeck

Kohle

 

Kohle

Feuer, Eisenerz

Bergmann, Schicht

und Kumpelgeist

Seilfahrt

aus der Dunkelheit

nach Oben

in die Farbe

 

Walburga Schild-Griesbeck

Knoten

 

Ein Knoten
dient

nur um
ein loses Ende

an einen
neuen Anfang zu knüpfen

um Verwirrung zu ordnen

den Lebensfaden zu glätten.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Kinder

 

Kinder sind lästig – sie sind unsere Zukunft

Kinder sind frech – sie fliegen uns morgen zum Mond

Kinder sind laut – sie machen morgen unsere Gesetze

Kinder machen Dreck – sie pflanzen morgen unsere Äcker

Kinder wollen alles haben – sie bauen morgen unsere Häuser

Kinder wollen alles wissen – sie schreiben morgen unsere Bücher

Kinder fassen alles an – sie konstruieren morgen unsere Autos

Kinder sind Egoisten – sie werden uns morgen im Krankenhaus heilen

Kinder probieren alles aus – sie entwickeln morgen neue Materialien

Kinder testen Grenzen – sie entdecken morgen neue Möglichkeiten

Kinder – wir müssen sie heute schützen

 

Walburga Schild-Griesbeck

In Scherben

 

Der Spiegel liegt in Scherben

Traumwelten Erinnerungen

Bestechend schön und unlebendig

Fotostreifen lösen Gedanken aus

Ein Lied erwacht

In kleinen roten Lettern

 

Walburga Schild-Griesbeck

Im Frühlicht

 

Im Frühlicht

In der Welt zu sein,
womit läßt sich das vergleichen?
Als sei im Frühlicht
ein Boot hinausgerudert,
das keine Spuren hinterlässt

Walburga Schild-Griesbeck

Hoffnung

 

Gezeichnet

Sichtbares Leben

die

Fähigkeit alles einzusetzen

durch

Zerstörung und Aufschwung

der Mensch darf bis zuletzt

hoffen und glauben

dass

Wunden verharzen

Und Schnitte erblühen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Hier sein

 

Butterblumen Gelbglanz

Lichtspiegel

Elsternschlag

und bienenhaftes tönen

Blaugrundiges Atmen

Wohlsein

in jedem Halm

Frische und Sattheit

Wohliges Ziehen

und hinstreben

zum Hier sein

 

Walburga Schild-Griesbeck

Heimatleuchten

 

Der November macht Gedanken

an gelebte Traditionen

und vertraute Landschaften

an ein wohliges zu Hause

Verbundenheit mit lieben Menschen

und Erinnerungen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Hagebutten Zuckerrüben und die roten Wälder

 

Hagebutten,

Zuckerrüben

und die roten Wälder

jetzt lacht das Land

die Erntezeit ist da

 

Walburga Schild-Griesbeck

Guck hin

 

Guck hin
manches sieht so lustig aus
und vieles ist verborgen
die Technik zeigt die Möglickeiten
und fordert uns heraus
Guck hin

 

Walburga Schild-Griesbeck

Grüne Leichtigkeit

 

Lebenstrunkener Lichtvogel
mit Strahlkraft
zu Gast bei den Göttern
und reif
für ein bisschen Unvernunft

Walburga Schild-Griesbeck

Golfer und Grüns

 

Ja golfen heißt fanatisch sein

Egal ob Schnee ob Sonnenschein

Die Füße werden vorgestellt

Als Verlängerung der Winkelwelt

Mann muß mit krummen Beinen stehen

Und prüfend in die Weite sehn

Und wieder steht er ernst und krumm

Schaut sich nach allen Seiten um

Und manchmal läuft er richtig heiß

Dann spielt er einen guten Slices.

Der Golfbesses`ne ist ein Mensch

Den`s häufig zieht zur Driving-Range

Dort steht er dann in einem Stall

Kloppt Bälle wild nach überall

Kann er das Ziel nicht richtig sehn

Dann übt er das beim Putting-Green

Steppt locker dann dem Fairway lang,

dem Gegner wird es angst und bang

den macht er dann entschlossen platt

mit einem temperierten Patt.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Gezeichnet

 

Gezeichnet vom Leben

Geprägt von Sein

beschnitten, geborsten

verwurzelt

voller Kraft

zeigt sich das

was uns ausmacht

 

Walburga Schild-Griesbeck

Geschenk eines Tages

 

Auch in dunklen, bedrohenden Zeiten gibt es Gutes, Lebendiges.

Schöne, bunte, sonnige Tage, Begegnung mit liebenswerten, zuwendenden Menschen machen reich.

Wenn man genau hinsieht, sind solche Tage voller Geschenke.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Küstenlinie – eine Grenzlinie, sie trennt das Land vom Wasser

Das Meer und der Horizont,

Licht und Schatten,

Strand,

Schaumkronen,

Meeresrauschen.
Der Himmel weitet sich strahlend.
Kraft und Majestät des Ozeans, die Ewigkeit der Gezeiten.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Geheimnisse

 

Geheimnisse
in großen Ereignissen
wie in kleinen
im Nanobereich
und
All überall

 

Walburga Schild-Griesbeck

Feuerlöscher

 

Dein eigener kleiner

handlicher Katastrophenschutz

Dein Mahnmal zur Umsicht

Zum Beachten von Aufflackerndem

Zum vorsichtigen Umgang mit

Schnellentflammbarem

Brennendem, feurigem

Ein rotes Signal

 

Walburga Schild-Griesbeck

Felder nach der Ernte

 

Fahrradtouren übers Land,

Spätsommer ist eine wunderbare Zeit,

reich, warm und satt.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Gedanken im Advent 

 

Gezeichnet

und den Wettern preisgegeben

An alles gewöhnt

anscheinend ungerührt

Beständigkeit der Gefühle

Verbunden

mit einer körperlichen Würde

Ein magisches Bild

Ernsthaft, fast entrückt

Vertieft

 

Walburga Schild-Griesbeck

Farbflächen öffnen visionäre Räume

 

Farbflächen öffnen visionäre Räume,
die Augen kennen keine Grenzen.
Licht materialisiert sich in der Farbe
und schreibt so seine Geschichte.
Inspirationen und Erfindungen zeigen sich
Möglichkeiten werden sichtbar.

Walburga Schild-Griesbeck

Farben-Feld

 

In Hinblick

auf größere

Zusammenhänge

von Zerstörung

und Wiederaufbau

von Verlust

und Annäherung

setzen wir

den ersten Stein

oder hängen ein Bild

an den Zaun

und schauen drüber

 

Walburga Schild-Griesbeck

Farben sind Kinder des Lichts

 

Farben sind Kinder des Lichts.

Es erzeugt die Farben und lässt sie lebendig werden.

Nur durch Licht können wir die Farben sehen

und sie wirken in unserer Seele.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Farben haben einen Klang

 

Farben

sind meine Liebe

 

Farben

haben für mich

einen Gesang

einen Klang

sie schwingen

 

Ich lasse

sie fließen

sich ausdehnen

und fange sie mit

einer Linie wieder ein

 

Farbenergie

macht Freiheitslust

 

Walburga Schild-Griesbeck

Farben eröffnen den Reigen

 

Musik entsteht aus der Energie

die im Raum schwingt

in der menschlichen Stimme

verbergen sich Gesten

und Singen wirkt wie Zauberei

Farben eröffnen den Reigen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Farbe in Bewegung

 

Malen ist

ein Annehmen

ein Lassen

ein Geben und Gestalten

ein Fließen

der Kreativität

ein Flug

eine Aufgabe

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Frieden ist weiß

 

Blau ist unser Planet

Rot glüht die Liebe

und die Farbe des Glücks

Grün ist die Hoffnung

und die Felder, die uns ernähren

Gelb strahlt die Sonne

erfüllt uns mit Leben

 

Schwarz wie die Nacht

ist vieles Böse auf der Welt 

Elend, Hass und Schmerz

 

Der Frieden aber

der Frieden ist weiß

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Strom

 

Sieh mein blaues Rund

Bewegtes im Schwunge

fließend in sich ruhend

Ewig alt und neujung

mich erfrischend im Kieselgestein

und spiegelnd im Blattgeleucht

Fabrikfeuerrote Schluchten

leiten zu breiten Wasserbändern

tränken Oasengrün

und füllen azurene Meere

Gischt und rauschendes Wild

nur einen Steinwurf entfernt

kraftvolle Ruhe

auf einem glatten Spiegel

 

Walburga Schild-Griesbeck

 Dialog mit dem Wasser

 

Sieh mein blaues Rund

Bewegtes im Schwunge

Fließend in sich ruhend

Ewig alt und neujung

Mich erfrischend im Blattgeleucht

Cannigonrote Schlichten

Leiten zu breiten Wasserbändern

Tränken Oasengrün

Und füllen azurene Meere

Gischt und rauschendes Wild

Nur einen Steinwurf entfernt

Kraftvolle Ruhe

Auf einem glatten Spiegel

 

Walburga Schild-Griesbeck

Ein bunter Schein als Andenken

 

Ein bunter Schein

als Andenken

ein Schimmer

sehen was war

schauen was bleibt

abwarten harren

geduldig

zusehen

beim Neuwerden

 

Walburga Schild-Griesbeck

Ein kleines Mädchen

 

Ein kleines Mädchen lernt die Welt

Und klettert mutig über Stufen

Schaut prüfend hinter Elternworte

Antwortet immer wenn wir rufen

Springt hinter großen Kindern her

Ein Schwimmbad ist das große Meer

Es guckt mit großen blauen Augen

Will alles wissen, alles glauben

Und greift mit seinen kleinen Händen

Nach Spiegelbildern an den Wänden

fasst alles an und sammelt Steine

 

und kann bald all das ganz alleine.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Eine Reise durch die Nacht

 

Eine Reise durch die Nacht

Zugfensterblitzen

Scheinwerferstrahl

Müde Gedanken bis irgendwo

Ein Kaffeebecherklirren

Großstadtrauschen Hintergrund

Betongrau und Wartehallenneon

Durchsagenscheppern
und Schienenfahtrattern

Formen die keine Namen haben

Hintergründe, Zwischenräume

Dem Ziel entgegen
durch die schwarze Bläue

über dem Land

 

Walburga Schild-Griesbeck

Erntedank

Die Früchte sind reif
füllen Vorratskeller und Gefriertruhen
Maronen und Nüsse fallen
mit den Blättern
Weinlese und Kartoffelernte
prallgelbe Kürbisse und
Gemüsepracht auf den Marktständen
die Hagebutten strahlen rot
Eine reiche Zeit

 

Walburga Schild-Griesbeck

Es ist Winter

 

Es ist Winter

und es ist kalt

Das bringt vorweihnachtliche Stimmung

und Lust auf leckere Plätzchen

 

Walburga Schild-Griesbeck

Auf deinem Weg

 

Gehe jeden Tag deinen Weg

Mache stündlich einen Schritt

Manchmal musst du krabbeln

Wie ein Kind

Sogar kriechen um voran zu kommen

An manchen Tagen musst du dich tragen lassen

Bleibe nicht stehen und schau nicht zurück

Vertraue

Es ist der Pfad zu dir

 

Walburga Schild-Griesbeck

Ankunft und Begegnung

 

Kann Schweigen
sprechen?
Tabus zerbrechen
nicht durch
Untätigkeit
wir müssen lernen
uns neu bewegen
uns selbst begegnen
in dieser Zeit

 

Walburga Schild-Griesbeck

Apfelernte

 

Jetzt kommt die Apfelernte,

eine Zeit runder Früchte, kräftiger Farben und verheißungsvoller Gerüche.

Da muss man dem Sommer nicht hinterher trauern.

Denn jetzt gibt es köstliche Apfelspezialitäten: Apfelstrudel, Apfelkuchen, Apfelwein, Apfel….

 

Walburga Schild-Griesbeck

Auf den Flügeln meiner Gedanken

 

Alle Gedanken sind zur Ruhe gekommen.

Alle wichtigen Entscheidungen getroffen.

Alle wilden Schmerzen ausgespült.

Alle Abschiede angesehen.

Was bleibt mir jetzt zu tun?

Meine Gedanken fliegen,

schweben in einen großen Raum der Ruhe,

dorthin, wo das Leben unzerstörbar ist.

 

Walburga Schild-Griesbeck

Begegnungen im Internet

 

Es gibt Begegnungen

per Tastatur

die machen Sprachlos

obwohl es vieler Worte bedarf

Gleich-Gedanken und Verstehen

Mit einem Klick als Freund hinzugefügt

Aber mir fehlt das Ansehen

der Linien deines Gesichts

Und was macht man mit der Frage:

Möchtest du gerne

mit mir

einen Apfelpfannkuchen essen?

 

Walburga Schild-Griesbeck

Buchbilder-Gedankensammler

Müssen Gedanken festgehalten werden?

Oder darf man sie fliegen lassen
wie Amseln?

Worte reifen wie Wein, wenn sie zur Ruhe kommen
in einem Buch, bei einem Bild.

Walburga Schild-Griesbeck

Buntpracht

Buntpracht ist ein schönes Wort
eine Einladung zum Anhalten
Sammel die kleinen Dinge,
die offensichtlich nichts gemeinsam haben,
außer dass sie dir gefallen
und dich zum lächeln gebracht haben

Walburga Schild-Griesbeck

Der erste Frühling kommt

 

Morgens am Niederrhein 

 

Wildgänse pflügen den Himmel

Strahlblaues Licht am Zipfel des Morgens

Eishauchige Luft und eine Lust zu leben

Wolkentänzer am Horizont

Treiben herdengleich über den Fluss

Leuchtgrünes Blau auf dem Deich und

Kräutriger Windgeschmack in den Pappeln

Unendliche Lichtheit macht frei.

 

 

 Walburga Schild-Griesbeck

Der Flug des Bussards

 

Streicht

über das weite Land

Leichtigkeit und

Freiheitsblick

ein wilder Ruf

Herrschaft im Gefieder

 

Walburga Schild-Griesbeck

Der Fluss geht in dem Himmel auf

Ein Fluss endet nicht,

am Ende des Horizonts schwebt er in den Himmel
Der Wasserlauf geht in den Wolken weiter,
gleitet über unseren blauen Planeten
und kommt irgendwann wieder zurück.

 

Walburga Schild-Griesbeck